Heute vor 10 Jahren, am 15.Februar 1999, wurde der Führer der kurdischen PKK, Abdullah Öcalan, verhaftet.
Öcalan ist Führer der Kurdenorganisation seit deren Gründung 1978 und blieb es auch nach seiner Festnahme. Das Ziel der PKK besteht in der Gründung eines unabhängigen kommunistischen Kurdenstaates.
Ihr Guerillakrieg hat seit 1984 nach Schätzungen 40.000 Menschen das Leben gekostet. Aktiv ist sie derzeit vor allem im mehrheitlich von Kurden bewohnten Nordirak. Die EU, die USA, die Türkei, der Irak und andere Staaten stufen die PKK als terroristische Vereinigung ein. In Deutschland ist die Organisation verboten.
Nach dem Mord an einem abtrünnigen PKK-Mitglied im deutschen Rüsselsheim wurde ein Internationaler Haftbefehl gegen Öcalan ausgestellt.
Zwischenzeitlich hielt er sich in Syrien auf, mußte jedoch das Land verlassen, nachdem die Türkei Damaskus mit Krieg drohte.
Schließlich wurde er in Kenia von türkischen Geheimdienstlern aufgegriffen und in die Türkei verbracht. Seitdem sitzt er in Einzelhaft auf der Gefängnisinsel Imrali, nachdem die ursprüngliche Todesstrafe auf Druck der EU in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde.
In der Türkei ist es heute zu Krawallen gekommen (AFP):
“Am zehnten Jahrestag der Festnahme von PKK-Chef Abdullah Öcalan ist es in der Türkei zu heftigen Ausschreitungen zwischen Kurden und der Polizei gekommen.
Etwa 3000 Demonstranten zogen laut dem Bericht eines AFP-Reporters durch Diyarbakir, der größten Stadt im Kurdengebiet im Südosten der Türkei.
Sie hielten Öcalan-Porträts in die Luft und riefen immer wieder Slogans gegen die Regierung in Ankara.”
— Bigdaddy