Marokko hat sich von den USA bestechen lassen um diplomatische Beziehungen mit Israel aufzunehmen.
Die Bestechung: Das ist die amerikanische Anerkennung der Souveränität Marokkos über die West-Sahara, die nach Autonomie strebt
Donald Trump hat Marokko damit eine Fläche zugeschachert, die der 6-fachen Größe der Niederlande entspricht. Natürlich geht es dabei auch um Bodenschätze und Zugang zum Atlantik und den Fischfanggründen.
Ein himmlischer Frieden?
Israels Premierminister Netanjahu hat das Abkommen selbstverständlich als großen Sieg verbucht. Jede weitere Anerkennung Israels durch einen muslimischen Staat verringert den politischen Druck in der Palästinenserfrage.
Netanjahu sagte pathetisch:
Das Licht des Friedens hat nie heller geleuchtet als heute.
Ich möchte Präsident Trump für seine außergewöhnlichen Bemühungen danken, den Frieden auszuweiten und Israel und den Völkern des Nahen Ostens Frieden zu bringen. Präsident Trump, das Volk Israels und der Staat Israel werden Ihnen für immer für Ihre großartigen Bemühungen in unserem Namen zu Dank verpflichtet sein.
Kolonialmächte unter sich
Die West-Sahara ist laut den Vereinten Nationen eines der letzten Gebiete der Erde, die völkerrechtswidrig kolonisiert sind.
Waren die Hürden für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen deshalb so niedrig? Weil Israel und Marokko damit als Kolonialmächte “unter sich” sind? Marokko herrscht de facto als Kolonialmacht über den Großteil von West-Sahara, und Israel ist seit Jahrzehnten Kolonialmacht über das palästinensische Westjordanland.
So hell kann der Frieden leuchten, wenn er von Netanjahu und Trump gemacht wird. Stellt sich die spannende Frage, wie Joe Biden damit umgehen wird.
— Schlesinger
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