Murdochs Krise und die pro-israelische Presse

Rupert Murdoch hat nie einen Hehl daraus gemacht vehementer Unterstützer Israels zu sein. Ganz im Stil seiner unzähligen Boulevardblätter schreckt er dabei auch nicht vor Übertreibungen zurück:

Meine eigene Perspektive ist recht einfach: Wir leben in einer Welt in der es einen fortwährenden Krieg gegen die Juden gibt.

Murdoch glaubt die heutigen Antisemiten genau zu kennen:

Heute scheinen die stärksten antisemitischen Strömungen von der Linken zu kommen.
Oft tarnt sich dieser neue Antisemitismus als legitime Kritik an Israel.*

Zwischen dem Terrorismus einer Al-Quaida und dem Widerstand der Palästinenser gegen die israelische Unterdrückung macht Murdoch keinen Unterschied.

Wie George W. Bush scheint Murdoch nur schwarz – weiß zu kennen, nur ein mit uns oder gegen uns. Dazu stilisiert er Israel als Speerspitze von “unserem Kampf gegen den Terror”:

Im Westen sind wir daran gewöhnt zu denken Israel könne ohne die Hilfe Europas und der Vereinigten Staaten nicht überleben.
Heute abend sage ich Ihnen: Vielleicht sollten wir uns fragen ob wir in Europa und den USA überleben können wenn wir den Terroristen erlauben in Israel Erfolg zu haben.

Diese obskure These von der Speerspitze Israels im Anti-Terrorkampf ist nicht einmal Murdochs eigene Idee. Er hat nur die oft und lautstark propagierte These des damaligen israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon aufgegriffen, die jener in der Folge von 9/11 gegenüber George W. Bush so gut verkaufen konnte, um damit die seit langem blutrünstigste militärische Kampagne in der Westbank beschönigen zu können.

Murdoch Zionist

Kämen solche Äußerungen aus dem Mund eines nobody, der offenkundig in Holzschnittmustern denkt, könnte man mit einem Achselzucken darüber hinweggehen. Rupert Murdoch ist aber kein nobody. Mit einem Vermögen von über 6 Milliarden US Dollar steht er zwar “nur” auf Platz 117 der Rangliste der Reichsten, aber Forbes hat ihn im letzten Jahr auf einem beeindruckenden – oder beängstigenden – Platz 13 der einflussreichsten Menschen der Erde gelistet.

Das hat einen guten Grund. Murdochs Medien-Imperium News Corporation – nach Disney der zweitgrößte Medienkonzern weltweit – umfasst Fernseh- und Radiosender, Verlage und hunderte Zeitungen. Darunter sind Größen wie FOX News, New York Post, Wall Street Journal, 20th Century Fox Studio (alle USA), Sun, Sunday Times, The Times (alle GB) und bis vor kurzem das an Niveaulosigkeit kaum zu unterbietende britische Massenblatt News of the World, das nach dem bekannt gewordenen Abhörskandal von Murdoch trotz einer Auflage von über 2 Millionen kurzerhand geschlossen wurde.**

Bekanntlich hat die Geschichte gewaltig an Fahrt aufgenommen. Zur Abhöraffäre kamen Korruptions-, Nötigungs- und Bestechungsvorwürfe hinzu. Aus der Affäre wurde eine politische Krise ersten Ranges: Der britische Premierminister Cameron hatte den ehemaligen News-Chefredakteur Andy Coulson zu seinem Kommunikationsdirektor ernannt. Coulsen wurde zwar im Februar diesen Jahres durch einen BBC-Man ersetzt, aber der Schaden war getan.

Inzwischen gab es in England zahlreiche Festnahmen von News-Managern und Reportern, prominente Rücktritte wie die des Londoner Polizeipräsidenten und schließlich wurde Murdoch selbst vor einen Untersuchungsausschuss des Parlaments zitiert. In den USA hat das FBI Ermittlungen gegen News Corp. eingeleitet.

Das alles führt zur Frage:

Wankt das Murdoch-Imperium?

Woran sich die Frage anschließt: Wankt das von der News Corporation weltweit produzierte israel-freundliche Nachrichtenbild?

Diese Frage jedenfall treibt einige um, die bislang auf die bedingungslose Unterstützung Israels durch Murdochs Presse und dessen gute Beziehungen rechnen konnten.

Malcolm Hoenlein, Vize-Präsident der amerikanischen Lobbyvereinigung Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations meinte daher besorgt:

Seine Publikationen und Medien haben gezeigt, dass sie zum Thema Israel fairer als der Rest der Medien sind.
Ich hoffe das wird [durch den Skandal] nicht beeinflusst.***

Wenn es um die Loyalität zu Israel geht, greift Murdoch gerade auch im eigenen Haus hart durch. Das kann durch das ungeschriebene Gesetz geschehen, dass Israel nicht oder nur sehr moderat zu kritisieren ist, oder durch das Eingreifen des Chefs persönlich.

Robert Fisk - The Independent
Robert Fisk: kenntnisreich, unabhängig, israelkritisch - nichts für Murdoch

Die erste Variante hat kein Geringerer als der renommierte britische Nahostexperte  Robert Fisk zu spüren bekommen. Fisk berichtete für die früher angesehene The Times aus Beirut. Dann übernahm Murdoch die Zeitung. Der Stil Fisks – Misstände auf allen Seiten offen zu beschreiben  –  war auf Dauer nicht mehr vereinbar mit dem neuen Ton im Haus. Er wechselte freiwillig zum Independent.

Glenn Beck erlebte den Unmut Murdochs direkt. Der in den USA enorm populäre erzkonservative Kommentator war jahrelang ein Quotenbringer bei FOX News, indem er die politischen Gegner weniger mit Argumenten, als mit möglichst viel Spott und Häme übergoß. Das war in Ordnung solange es nicht das eigene Klientel betraf.  Beck hatte nun mehrfach äußerst unpassende Kommentare mit Bezug auf den Holocaust gemacht, sich abfällig über den jüdischen Milliardär George Soros geäußert und das Reformjudentum mit politisierten Islamisten verglichen. Aus Israel kam ein von 400 Rabbis unterzeichneter Protestbrief. Murdoch stellte Beck zur Rede. Seit einigen Wochen ist Beck nicht mehr bei FOX.

Anscheinend ist das Hauptthema auf pro-israelischer Seite tatsächlich die Sorge, Murdoch könnte an Einfluss verlieren. Der Skandal selbst bleibt weitgehend unreflektiert. Die konservative Jerusalem Post zum Beispiel bringt zum Skandalthema fast ausschließlich Reuters-Agenturmeldungen und verzichtet auf eigene Beiträge.

Jane Eisner vom respektablen Jewish Daily Forward verfasste deshalb einen Weckruf, um auf die bedeutsameren Punkte hinzuweisen. Sie meint die Fixierung auf den Machterhalt Murdochs

kann kaum sein was uns als Juden und als Bürger beschäftigen sollte, während wir zusehen wie der Medienmogul vor dem Parlament aussagt und dabei vor jeder persönlichen Verantwortung für den abscheulichen Journalismus eines seiner Flaggschiffe ausweicht. […]
England ist auch ein Verbündeter Israels, und seine gegenwärtige Regierung ist durch diesen Skandal ins Mark erschüttert. Ist das vielleicht gut für die Juden?****

Der britische Jewish Chronicle scheint ähnlich irritiert zu sein und stellt seinen jüdischen Mitbürgern die provozierende Frage  “Fällt der Vorhang für den israel-freundlichen Murdoch?“, um als Antwort nüchtern festzustellen, dass fast alle Zeitungen im Niedergang seien. Insofern würden auch die Blätter des Rupert Murdoch immer weniger bedeutsam. Der Kampf der Ideen werde längst an anderen Orten ausgetragen – den sozialen Netzwerken und alternativen Medien. Insofern sei dieser Skandal ein geeigneter Anlass, sich rechtzeitig neu zu orientieren.

Murdochs Imperium zittert, keine Frage. Ob es wankt oder gar fällt, darf bezweifelt werden. Dafür verfügt dieser Apparat über zu viel Geld, zu viele Beziehungen, zu viele unauflösbare geschäftliche Verbindungen. In einem gewissen Sinn kann man sagen: Too big to fail. Kritisch könnte sich allenfall eine scharfe Intervention des saudischen Prinzen Alwaleed auswirken, der nach der Familie Murdoch zweitgrößter Anteilseigner von News Corp. ist. Der aber steht jüngsten Äußerungen zufolge hinter den Murdochs, und wünscht sich nur Verbesserungen in der governance, was im Klartext bedeutet: kosmetische Aufhübschung.

Doch mit dem schieren Fortbestand des Murdoch-Imperiums ist noch nicht beantwortet, wie sich die Israel-Haltung weiter entwickeln wird.

James Murdoch: Der israelkritische Sohn?

Rupert Murdoch ist mit seinen 80 Jahren nicht mehr der jüngste. In absehbarer Zeit wird er seine Amtsgeschäfte abgeben müssen. Als Nachfolger wird bislang sein Sohn James gehandelt. Der 38jährige ist bereits als Vorstand mehrerer News Corp. Unternehmen tätig. Er genießt den vollen Respekt seines Vaters, was die Geschäfte anbelangt.

Die uneingeschränkte Israelfreundschaft seines Vaters scheint er nicht zu teilen. Der GUARDIAN berichtete kürzlich ein Episode, in der die beiden Murdochs beim früheren Premierminister Tony Blair zum Essen eingeladen waren. Als es zum Thema Nahostkonflikt kam, schien Murdoch sen. gesagt zu haben, er sehe einfach nicht das Problem der Palästinenser. Daraufhin muss James Murdoch barsch erwidert haben, deren Problem sei einfach, dass sie

verflucht nochmal aus ihren Häusern vertrieben wurden und nirgends mehr leben konnten.*****

Viel mehr ist nicht bekannt über die nahostpolitischen Ansichten von James Murdoch. Man darf diese Äußerung im kleinen Kreis nicht als offizielles Statement werten, aber man kann es als Indiz dafür nehmen, dass er im Falle einer Übernahme des Unternehmens nicht dieselbe uneingeschränkte Israel-Loyalität wie sein Vater an den Tag legen wird.

Ob James Murdoch das Erbe ganz oder zum überwiegenden Teil antreten kann, steht noch nicht fest. Zum einen steht er in der Affäre selbst massiv unter Beschuss. Sodann ist Murdoch sen. seit 1999 mit Wendi Deng verheiratet. Sie wird um einen Teil des Erbes streiten. Während man eher nichts über ihre nahostpolitischen Ansichten weiß, sind ihre geschäftlichen Ambitionen unbestreitbar. Sie ist derzeit unter anderem Chefstrategin für MySpace China. Daraus lässt sich für Geschäfte, die sie als Teil-Erbin übernehmen dürfte in etwa ableiten: Wenn die bisherige Politik ihres Mannes auch in punkto Israel gut war fürs Geschäft, wird sie es auch weiterhin sein. Dieselbe persönliche Leidenschaft gegenüber Israel wird die Chinesin dagegen kaum aufbringen.

Sowohl aus der Personalie James Murdoch wie auch aus der Wendi Dengs ergibt sich keine allzu rosige Zukunft, was die Israel-Lobby anbelangt.

Insofern kann man nur wünschen, dass die Empfehlung des Jewish Chronicle bald Früchte trägt: Dass Israel in Zeiten weltumspannender Netzwerke und des zunehmend freieren Austauschs von Information und Ideen so handelt, dass es für seine Politik keinen obskuren medialen Beschützer wie Murdoch mehr braucht.

Und nein, Rupert Murdoch, wir leben nicht in einer Welt in der es einen fortwährenden Krieg gegen die Juden gibt. Dieser Spruch ist nur eine Doktrin.

Wie meinte der israelische ehemalige Abgeordnete der Knesset und langjährige Friedensaktivist Uri Avnery unlängst: “Selbst wenn wir uns wie eine normale Nation verhalten, wird Israel weiter existieren. Dies verspreche ich!”

Ein derartig humaner, vernünftiger Satz freilich wird sich nie in die medial aufgeregte Welt eines Murdoch fügen. Er könnte dem Geschäft schaden.

— Schlesinger

Photo Murdoch: World Economic Forum (Wiki CC), Screenshot Haaretz, Photomontage T.A.B.

Photo Fisk: Robert Fisk (Wiki CC)

* Original: “My own perspective is simple: We live in a world where there is an ongoing war against the Jews. When Americans think of anti-Semitism, we tend to think of the vulgar caricatures and attacks of the first part of the 20th century. Now it seems that the most virulent strains come from the left. Often this new anti-Semitism dresses itself up as legitimate disagreement with Israel. In the West, we are used to thinking that Israel cannot survive without the help of Europe and the United States. Tonight I say to you, maybe we should start wondering whether we in Europe and the United States can survive if we allow the terrorists to succeed in Israel.” (2010, Rede vor der Anti Defamation League)

** Es könnte für Murdoch auch ein geeigneter Anlass gewesen sein das Blatt zu schliessen, nachdem die Auflage von News of the World seit den Neunzigern kontinuierlich gesunken ist.

*** Original: “His publications and media have proven to be fairer on the issue of Israel than the rest of the media. I hope that won’t be impacted.”

**** Original: “But that is hardly what should be on our minds as Jews and as citizens as we watch the media magnate testify before Parliament by dancing around any genuine personal responsibility for the despicable journalism practiced by one of his flagship newspapers. … Britain is Israel’s ally, too, and its current government is being rocked to the core by this scandal. Is that good for the Jews?”

***** Original: “they were kicked out of their fucking homes and had nowhere to fucking live.”

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Die großartige amerikanische Plattform DemocracyNow! von Amy Goodman führte zum Thema “Die Medienpolitik Murdochs” im Jahr 2003 ein Interview mit Alexander Cockburn, dem Herausgeber des Magazins Counterpunch:

 

We are joined in our studio by Counterpunch editor and columnist for the Nation magazine, Alexander Cockburn recently back from London.

His latest piece begins “This city is now recovering from the November visit of a global tyrant, on whose rampages the sun never sets. His name is not George Bush but Rupert Murdoch.”

Cockburn writes further on: “…as an international operator, Murdoch offers his target governments a privatized version of a state propaganda service, manipulated without scruple and with no regard for truth. His price takes the form of vast government favors such as tax breaks, regulatory relief, monopoly markets and so forth.”

  • Alexander Cockburn, editor of Counterpunch, columnist for the Nation and co-editor of the new book “The Politics of Anti-Semitism.”

AMY GOODMAN: Welcome to Democracy Now! Alexander Cockburn.

ALEXANDER COCKBURN: Hi, Amy. How are you?

AMY GOODMAN: Good. So talk a little bit more about Murdoch and his trip.

ALEXANDER COCKBURN: He is the most powerful news mogul in the world. He has vast properties in the United States and Australia and Britain and the People’s Republic of China who, anytime anyone. . . Any time I look at O’Reilly thundering at people about democracy, just remember that Fox spends a lot of its time licking the boots of the butchers of Tianamen square. That’s what they do.

Murdoch was in London to briefly announce. . . He was there to squash a revolt by his stockholders in one of his companies who said their interests weren’t being attended to, and also to announce in the next election he might support the conservatives rather than the Blair government.

Then he made an amazing statement. He said, we — he uses the royal We quite a lot — “We don’t like the possible threat to our sovereignty by the provisions of the European Union.”

And The Guardian pointed out this is a rather odd use of we since Murdoch adopted American citizenship, quite awhile ago, in the interest of commercial gain, as The Guardian pointed out. He’s a world citizen, a world pirate, of course, and a complete monster.

AMY GOODMAN: Can you talk more about his relationship with China?

ALEXANDER COCKBURN: He has a satellite service there. He got the satellite service by licking the boots of the Chinese leadership.

The whole point of Murdoch, as a good new book by Bruce Paige published in the U.K., not yet here — I hope it does — is that he essentially offers a service to governments, a privatized propaganda service. He says, if you give me regulatory relief, if you give me monopolies as Thatcher had done, as Reagan did, as Bush is doing, as these governments, I will propagandize in favor of your party. He has absolutely no beliefs except consummate greed in the bottom line. He’s a very conservative guy. He is completely cynical in the way that he allocates favor.

In Britain, he says, now, I’m going to go and support the Tories in the next election unless he gets provisions. And The Guardian said and it’s absolutely true and Bruce said so in his book, that you are not looking at someone providing information even in the way that, let’s say, other news pirates do. His is strictly a quid pro quo Operation, for gain. That’s the Murdoch game. He’s a very dangerous guy. He’s one of the most dangerous people in the world.

AMY GOODMAN: But certainly here in the United States, the growth of the Fox network is extremely political and ideological.

ALEXANDER COCKBURN: Totally.

AMY GOODMAN: He was willing to lose a tremendous amount of money like he does on the New York Post just to put forward that line.

ALEXANDER COCKBURN: Yes. Absolutely. It is a propaganda operation, but a propaganda operation always geared to getting these concessions and handouts from government.

And in England, you know, he controls half of the news media market and in Australia he is enormously powerful. He has this position in China.

AMY GOODMAN: What will Blair do to appease him?

ALEXANDER COCKBURN: Anything that he possibly can. It’s grotesque.

I personally think a lot of people — the Murdoch press in England is ghastly, whether it’s “The Sun” or “The Times” and the whole thing — I think a lot of people don’t really care for him at all, but he has political leaders absolutely petrified. I don’t think that if Labour said to Murdoch, in the next election, we don’t want your support, I don’t think it would do them much damage.

AMY GOODMAN: His sons now are taking more power.

ALEXANDER COCKBURN: He is grooming them to take up the imperial mantle.

AMY GOODMAN: Well, Alexander Cockburn, you have written a book or edited a book with Jeffrey St. Clair called The Politics of Anti-Semitism. Can you talk about the thesis of this edited volume?

ALEXANDER COCKBURN: There are many theses in the book. It comes down to this: there are many powerful lobbies in the world, whether it’s the oil companies, the pharmaceutical companies and so forth and one of the most powerful lobbies in the United States is the Israel lobby. And it is very hard, almost impossible, for a member of congress to say anything hostile to Israel, as regards its treatment of the Palestinians without suffering immediate sanctions.

Look at Cynthia McKinney. Look at Hillyard in Alabama. Look at many other cases — Moran at the moment.

Whereas in Israel, you can have four of the former chiefs of the security service stand up and say, Sharon is a menace to the security of Israel. He has compromised the security of Israel. And they headlined it in the Israeli press. In this country, no politician would dare to do that, for a second, like Gephardt in the debates.

AMY GOODMAN: Right. Last night, the debate in Iowa of the democratic candidates, Tom Brokaw asked Gephardt would he call Sharon a man of peace and he said everything but respond to that.

ALEXANDER COCKBURN: Absolutely petrified — what a disgusting sight.

And the other thing is, if you are critical of what successive Israeli governments have done to Palestinians, if you are critical of what Zionism in practice turns out to be, in this country you are accused of being anti-Semite. The equation of being critical of a policy of a government with anti-Semitism, which has a huge horrifying infamous history going back to the Middle Ages. . . I have been called an anti-Semite many times, most recently by a fellow because I was critical of Irving Howe, a left intellectual. It turns out that was meant to be somehow anti-Semitic.

So a lot of the essays in the book by people like Robert Fisk of The Independent address this issue. Fisk, in his essay, just recounts some of the letters that he gets as soon as he does a piece that is a little critical of something that Israel has done. He gets incredible letters reviling him, saying that they hope he is going to be dead.

This book addresses the issue of the lobby and addresses the issue of what is and what is not anti-Semitism. It addresses cases like The Liberty, the U.S. ship that was bombarded by Israeli planes in the Six-Day War and many U.S. servicemen were killed and hundreds were wounded, and there has been a complete block on any real investigation. There was a cover-up by the Johnson administration. In some ways, the cover-up still continues.

There were essays by people like the late Edward Said. We have a meeting today at the Judson Church which will be part a memorial for Edward and part a discussion of the essays of the book.

AMY GOODMAN: He was supposed to be at the Judson Church today?

ALEXANDER COCKBURN: It was one of the last things he agreed to do before he died. We have got myself and Lisa Klein, who used to be in the IDF, the Israeli armed forces, and Lenny Brenner who has written extensively about the history of Zionism and it will be a. . . I hope that if people are interested, they should come to the Judson church at 7:00.

AMY GOODMAN: Uri Avneri is one of the people that you have an essay from in your book, The Politics of Anti-Semitism. He’s an Israeli journalist. Could you talk about the Israeli press versus the U.S. press?

ALEXANDER COCKBURN: On the discussion of Israel there’s no comparison.

You can now read Herat in English, which is one of the Hebrew language papers. Years ago a lot of Herats used to be translated. I used to get these massive printouts.

Now you can read it and anyone who is accustomed to the really appalling coverage of Israel in the mainstream press, anyone who has a glance at the English language press, not the Jewish Telegraph which is owned by Conrad Black, who is now in trouble with his stock stockholders. They charged him with using money for his own purposes which they should have had for their stock issues. But other papers discuss frankly what’s going on.

They’re wonderful Israeli reporters like Gideon Levy, who describe what’s happening in the territories. You never see a word of this in the mainstream press in the Americas.

AMY GOODMAN: And Amira Hass as well.

ALEXANDER COCKBURN: We have two or three contributors from Israel who give good descriptions of what’s going on. We discuss the whole business of what is suppressed in the press.

AMY GOODMAN: You also have a piece by Norman Finkelstein called “Counterfeit Courage: Reflections on Political Correctness in Germany.” Norman Finkelstein who wrote the Holocaust Industry and is the son of two holocaust survivors.

ALEXANDER COCKBURN: Yeah, Norman does a pretty funny piece actually. Norman went to Germany and he is talking about real political courage and fake political courage. He — Norman, as you said, is the child of holocaust survivors from the camps. He went there and he got dumped on by liberal Germans who accused him of being a self-hating Jew. Norman makes the point, that was posturing on their part. If they — if they — if they had real political courage, they would have raised their voices in Germany against the policies in Israel causing people to have their houses destroyed, their orchards ripped up, the terrible fence that’s stealing more and more Palestinian land and address the real issues of which there are hundreds. As is constantly said in Israel. Here you barely read a line about it and in Germany, too. That’s what Norman’s piece about.

AMY GOODMAN: Kathy and Bill Christison talk about duel loyalties.

ALEXANDER COCKBURN: Now the Christisons are very high senior. . .particularly Bill, he is on our website a lot. By the way if they are interested in the book, they can go to counterpunch.org and get it that way. They are not available in many bookstores. Many of them, but you can go straight to Counterpunch.

The Christisons, who are senior CIA analysts, do address this issue that half the time when you are looking at congress, are you looking at someone who is voting at the behest of the Israel lobby or operating on behalf of a foreign power or what are they up to.

And there’s an anonymous very polemical piece under the name of a guy called Sutherland, which talks about our Vichy congress which we had on our website and was a pretty striking piece about how petrified congress is, every single member of congress with a couple of exceptions, of doing anything that would offend the pro Israel lobby.

AMY GOODMAN: Where do you think the Israel-Palestine conflict will go?

ALEXANDER COCKBURN: I think there’s an interesting debate which is sort of happening about the two-state solution and the one-state or whether you can talk in any meaningful sense about a possible two states. What would the second state be for Palestinians. Is it really just a series of little Bantu stands surrounded by fences with no possibility of viable existence, or are we going back to talking about a one-state solution with democratic rights for all.

I’m a little unclear in my mind. I have Avneri, who is passionately in favor of a two-state solution. The late Edward Said and others would say no, one state, that’s what we are talking about. That’s looking in the long term.

Here you are looking at the overwhelming power of the lobby, but increasingly because of non-established media such as yours or Counterpunch or the net you can get more about the situation in Israel than you could ten years ago. There’s more open conversation. I began at The Village Voice in the 1970’s when Golda Meir, former Prime Minister of Israel, was widely and respectfully quoted saying there are no Palestinians. If you had a bleep about Palestinians’ rights you were called an anti-Semite right away.

The situation hasn’t gotten better for Palestinians, I don’t believe, but I think the debate here has gotten better. I think that this book, I think, is an important book — I mean, without patting ourselves too much on the back, because it does raise these issues in a temperate, interesting and intelligent way. There are not very many books like this.

AMY GOODMAN: Finally, going broad to the 2004 election, and president Bush. Where do you see things developing?

ALEXANDER COCKBURN: Well, I think Bush is toast, probably. I mean, I —- I tend to think that -—

AMY GOODMAN: He’s just started spending some of the massive amounts of money he has raised running ads in Iowa right now.

ALEXANDER COCKBURN: Yeah, I know. I find it hard to imagine that Bush will win. I think someone like Dean will probably get it.

I mean — I personally still believe there is a real role for a third party candidate, whether it be Nader or someone, because on so many of the issues, there’s unanimity, corporate America, on the drug industry or the media industry, Israel, you name it, there is an iron ceiling. Someone like Nader has to be there to challenge the outside.

But, if you are going to say, who I do think will win? I think a Democrat will win. I don’t know what difference it will make. That’s a different question.

AMY GOODMAN: Alexander Cockburn, I want to thank you for being with us. His latest book is The Politics of Anti-Semitism. It’s edited by Alexander Cockburn and Jeffrey St. Clair. Thank You.

That does it for today’s program. If you’d like to get a copy call 1-800-881-2359. Our website is democracynow.org.

Quelle: DemocracyNow!

( Der Beitrag steht unter einer CC Lizenz. )

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