Bill Kristol ist einer der bekanntesten konservativen Kommentatoren Amerikas und Vorsitzender der Israel-Lobby “Emergency Committee for Israel“.
Kristol ist inzwischen zufrieden mit Obamas Israelpolitik.
Kristol bescheinigt Obama eine positive Entwicklung seiner Nahostpolitik seit dessen Kairoer Rede in 2009 bis zum jüngsten Auftritt Obamas vor dem Lobbyverband AIPAC
Ich stimme mit Obamas Israel-Politik zu einem beträchtlichen Teil überein.
Der Unterschied [zwischen Obama und dem republikanischen Kandidaten Mitt Romney in Fragen, die den Iran und Israel betreffen] ist nicht so groß.
Kristol war nicht immer so milde. Er ist einer der wortmächtigsten Unterstützer Israels in den USA.
Sein Emergency Committee for Israel setzt den Präsidenten und die Repräsentanten und Senatoren des US Kongress mit großflächigen Anzeigen und Videoclips gehörig unter Druck.
Im Video”Daylight: The Story of Obama and Israel” wird dem Präsidenten kein gutes Zeugnis ausgestellt.
Obama habe die “Beziehungen zu Israel verschlechtert”. Seine Haltung zu Israel sei “alarmierend”:
Obama darf es sich aussuchen: Will er gelobt werden von den rechts-konservativen Freunden Israels oder will er als Israel-Feind attackiert werden?
Zuletzt hat Obama betont, dass die Anstrengungen Amerikas zugunsten Israels in seiner Amtszeit größer sind als sie es je waren.
Das wird alle überraschen, die noch die Rede Obamas in Kairo in den Ohren haben. Seit Kairo hat sich viel verändert.
Könnte es sein, dass es Obama nicht anders ergeht als manchem Senator und Kongressabgeordneten, die sich von der Israel-Lobby im eigenen Land “eingeschüchtert” fühlen, sich lieber “ruhig verhalten” und in politischer “Furcht leben”?
Das jedenfalls meint Jeremy Ben-Ami, der Präsidenten von JStreet, einem liberalen jüdischen Verband, der offene Kritik an Israel für legitim hält.
Ist das so weit hergeholt? Wie kann es sonst sein, dass Präsident Obama in Kairo die Hand ausstreckt in Richtung der muslimischen Welt, um sie bald zurück zu ziehen und statt dessen Israel die größte Militärhilfe aller Zeiten zu geben?
— Schlesinger