Es deutet einiges darauf hin, dass Hillary Clinton ein schweres Problem mit ihrem Erinnerungsvermögen hat.
Am Wochenende sagte Hillary auf einer Veranstaltung in Indiana, sie sei seit 16 Jahren erklärte Gegnerin des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA):
“I spoke out against it starting in 1992 — the president made a different decision,” Clinton said.
“I think now with 14 years of experience under our belt, we can see that in some parts of our country there have been, perhaps, some economic advantages, but in other parts of our country, like where we are right here in northwest Indiana, it hasn’t worked as it was promised, and therefore I think we need to renegotiate it.”
NAFTA ist vor allem in den wirtschaftlich angeschlagenen Bundesstaaten der USA ein heikles Wahlkampfthema.
Das auch seinerzeit viel diskutierte Abkommen wurde im Januar 1994 zwischen den USA (Regierung Clinton), Mexiko und Kanada geschlossen, um den Handel zwischen diesen Ländern zu fördern. Das Abkommen kennt viele Gewinner und Verlierer. Die Gewerkschaften in den USA sehen ein Lohndumping im Land infolge des Lohngefälles zu Mexiko. Bestimmte Industriezweige profitieren von den niedrigeren Importzöllen, andere sehen gerade deswegen eine zunehmende Konkurrenz im eigenen Land. Mexikos Landwirte sehen die hohen amerikanischen Subventionen in die US-Landwirtschaft als Wettbewerbsverzerrung.
Hillary Clinton hat ihrer Aussage nach bereits in der Verhandlungsphase zu NAFTA dagegen opponiert.
Nun ist es allerding so, dass sie am 10. November 1993 eine kurze Veranstaltung mit 120 weiblichen Teilnehmern aus verschiedenen Bereichen des Handels leitete, auf der sie sich eindeutig positiv und werbend für NAFTA ausgesprochen hat, denn genau das war der Zweck dieses Treffens (“NAFTA-BRIEFING”).
Eine der damaligen Teilnehmerinnen schilderte:
“Her remarks were totally pro-NAFTA and what a good thing it would be for the economy.
There was no equivocation for her support for NAFTA at the time.
Folks were pleased that she came by.
If this is a still a question about what Hillary’s position when she was First Lady, she was totally supportive of NAFTA. “
Während der Neunziger und bis ins Jahr 2007 warb sie mehrfach auf öffentlichen Veranstaltungen für die Freihandelszone. Beispiele:
“We all know the record of the DLC [Democratic Leadership Council], … and, of course, the Clinton-Gore Administration. The economic recovery plan stands first and foremost as a testament to both good ideas and political courage. National service. The Brady Bill. Family Leave. NAFTA. …
The results speak for themselves. Those ideas were converted into policies programs that literally changed millions of lives and, I argue, changed America. ” (29.07.2002)“I think NAFTA was, in principle, a good idea to try to create a better Trading Market between Canada and the United States and Mexico…” (01.02.2007)
“I Think Everybody Is In Favor Of Free And Fair Trade. I Think NAFTA Is Proving Its Worth.” (Associated Press, 06.03.1996)
Unabhängig von den Vorlieben für den einen oder den anderen Kandidaten: Einem Gegner wie John McCain darf man so viel Munition nicht straflos frei Haus liefern. Gewinnt Hillary, gewinnt McCain. So einfach ist das.
— Schlesinger
(Grafik: NAFTA-Logo)