Jeff Halper, Direktor des Israeli Committee against House Demolitians, einer Organisation, die sich gegen die fortgesetzte Zerstörung palästinensischer Häuser durch die israelische Besatzungsmacht wendet, meinte in 2007
Man möchte annehmen, dass die Auseinandersetzung innerhalb der jüdischen Gemeinde in Israel zwischen der politischen Rechten stattfindet, die die Siedlungen in Ost-Jerusalem und der Westbank erhalten will, um Großisrael als jüdischen Staat zu “erlösen”, und der Linken, die eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern sucht und daher bereit ist, so viel – oder vielleicht sogar alles – von den [besetzten] “Gebieten” abzutreten, damit ein lebensfähiger palästinensischer Staat entstehen kann.
Das ist nicht der Fall.
Meinungsumfragen und die Zusammensetzung der israelischen Regierung [Olmert] weisen darauf hin, dass vielleicht ein Viertel der israelischen Juden in die erste Gruppe der Hardliner fällt, während nicht mehr als 10 Prozent einen vollständigen Rückzug aus den besetzten Gebieten unterstützen. (Israelische Juden verwenden praktisch nie den Begriff “Besatzung”, die von Israel geleugnet wird.)
Die überwiegende Mehrheit der israelischen Juden, die sich in der liberalen Meretz-Partei, der Arbeitspartei, Kadima und im “liberalen” Flügel des Likud wieder findet, ausgenommen die religiösen Parteien und die extreme Rechte, angeführt vom ehemaligen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dem aktuellen Minister für Strategische Angelegenheiten Avigdor Lieberman, teil einen breiten Konsens: sowohl aus “Sicherheitsgründen” als auch wegen der ” Fakten auf dem Boden” [= Siedlungen in der Westbank]:
Die Araber (die wir [Israelis] nie Palästinenser nennen) werden sich mit einem zusammen gestutzen Mini-Staat begnügen müssen, der nicht mehr als 15 bis 20 Prozent des Landes zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan umfasst.
Nun heißt der israelische Ministerpräsident nicht mehr Olmert, sondern Netanjahu, aber die Beschreibung ist weitgehend aktuell.
Hier das engl. Original:
Original: “One may well think that the struggle inside the Jewish community of Israel is between those of the political right, who want to maintain the settlements in East Jerusalem and the West Bank so as to “redeem” the Greater Land of Israel as a Jewish country, and those of the left who seek a two-state solution with the Palestinians and are thus willing to relinquish enough of the “territories”, if not all, in order that a viablePalestinian state may emerge.This is not really the case. Polls and the make-up of the Israeli government suggest that perhaps a quarter of Israeli Jews fall into the first group, the die-hards, while not more than 10 per cent support a full withdrawal from the occupied territories. (Virtually no Israeli Jews use the term “occupation,” which Israel denies it has.) The vast majority of Israeli Jews, stretching from the liberal Meretz party through Labour, Kadima and into the “liberal” wing of the Likud, excepting only the religious parties and the extreme right-wing led by former Prime Minister Benjamin Netanjahu and the current minister of strategic affairs, Avigdor Lieberman, share a broad consensus: for both security reasons and because of Israel’s “facts on the ground”, the Arabs (as we [Israelis] call the Palestinians) will have to settle for a truncated mini-state on no more than 15-20 per cent of the country between the Mediterranean and the Jordan River.”
Dt. Übers.: Schlesinger
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