So jedenfalls sah es im März 1947 für eine kurze Zeit lang aus.
UN Teilungsplan
Am 29. November 1947 beschlossen die Vereinten Nationen den UN-Teilungsplan für Palästina. Die jüdische Bevölkerung Palästinas jubelte und feierte die ganze Nacht.
Zu diesem Beschluss wäre es wahrscheinlich nicht gekommen, wenn die USA nicht massiv für die Teilung geworben und damit für die Gründung Israels eingetreten wären.
Kurz nach der Abstimmung haben die bewaffneten Feindseligkeiten zwischen Arabern und Juden begonnen, also fünfeinhalb Monate vor der Ausrufung des Staates Israel am 14. Mai 1948 und dem damit beginnenden Überfall arabischer Armeen auf den neuen Staat.
Als jedoch die Vereinten Nationen und Washington beobachteten, wie der Umfang der Kämpfe ab Dezember 1947 zunahm, machten sie sich Sorgen ob die Teilung überhaupt funktionieren könnte. Geplant war schließlich ein friedliches Nebeneinander eines arabischen und eines jüdischen Staates. Stattdessen herrschte ein Kleinkrieg, der die Perspektive für die Region verdüsterte.
USA : Treuhänderschaft statt Teilung
Das amerikanische Außenministerium unter George C. Marshall warb bei US Präsident Harry Truman für einen Politikwechsel: man solle anstelle der Teilung Palästinas eine Treuhänderschaft einführen. Nach Beruhigung der Lage könne man die Teilung wieder in Betracht ziehen.
Truman war hin- und hergerissen. Einerseits war ihm die kriergerische Situation in Palästina bewußt, anderserseits hatte er sich zuvor für die Teilung eingesetzt und wußte, dass ihn die amerikanische Öffentlichkeit beim Wort nehmen würde.
Außenminister Marshall gab dem amerikanischen UN Gesandten Warren Austin den Auftrag, im UN Sicherheitsrat einen Vorstoß in Richtung Treuhänderschaft zu unternehmen.
Zionisten panisch – Araber jubeln
Die Nachricht von diesem amerikanischen Vorschlag, über den am 19. März beraten wurde, schlug im jüdischen Palästina wie eine Bombe ein.
Amerika gibt den jüdischen Staat auf? Unfaßbar!
Diese für Zionisten katastrophale Nachricht kam in einer ungewissen Zeit, da sich jüdische Siege und Niederlagen ständig abwechselten.
Die Araber triumphierten:
Truman war nicht wohl bei der Aktion seines Außenministeriums. Offenbar hatte es Abstimmungsprobleme zwischen dem Weissen Haus und dem State Departement gegeben. In seinen Aufzeichnungen hielt er fest, ihm sei mit der Erklärung Warrens der Teppich unter Füßen weggezogen worden; er stünde jetzt als Lügner da.
Am 25. März gab Truman allerdings eine umfassende Erklärung ab, in der er die Treuhänderschaft rechtfertigte.
Wenig später, als der politische Widerstand zu groß wurde, erklärte der Präsident, dass Amerika weiter am Teilungsplan festhalte.
Der “schrecklichste Tag seit Beginn des Krieges”, so der spätere Staatsgründer David Ben-Gurion, war damit überwunden.
Seit dieser Zeit ist Amerika nicht mehr von der Seite Israels gewichen.
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(Hinweis: Der zweite Zeitungsausschnitt stammt aus derselben Ausgabe der Palestine Post)
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