Nachdem AVATAR, der neue höchst beeindruckende Blockbuster von James Cameron, auch in China für einen Ansturm auf die Kinos sorgte, scheint sich die chinesische Regierung vor einer politischen Botschaft des Films zu fürchten: Wehrt Euch gegen diejenigen, die Euch von Eurem Land vertreiben wollen.
In Avatar muss sich das Volk der Na’vi gegen die ausbeuterischen Machenschaften der Menschen und schließlich gegen den Versuch der Vertreibung zur Wehr setzen.
Beijing, das zur Umsetzung von zahlreichen Infrastruktur-Großprojekten wie Staudämmen oder Kraftwerken häufig Zwangsumsiedlungen und Enteignungen vornehmen lässt, kann diese Darstellung nicht gefallen. So wurden im Zuge des baus des Drei-Schluchten-Staudamms rund zwei Millionen Chinesen umgesiedelt.
Daher darf Avatar nur noch in 3D-Kinos gezeigt werden.
Hunag Hung von der chinesischen Daily News schreibt:
Most Chinese see themselves as the Indians, I know they are not Indians, they are Na’vi and blue, but we identify with them.
Why? All the forced removal of old neighborhoods in China makes us the only earthlings today who can really feel the pain of the Na’vi.
Someone on Sina twitter actually suggested that watching Avatar should be mandatory for all government officials working in the “Removal Office”.
Frau Hung verweist auf die Ähnlichkeiten der “Planet-Mutter”-Idee aus Avatar mit taoistischen Motiven:
Last but not least, the Mother Tree stuff – it’s all very Tao, isn’t it? – that all beings are connected in the cosmos. Deep down, there is a little bit of Tao in every Chinese.
In Konkurrenz zu Avatar wird nun ein Epos über Konfuzius anlaufen. Hung traut Konfuzius eher nicht zu, sich gegen die Ideale von Avatar durchzusetzen:
If this is a popularity test against Pandoran values, I have great worries for Confucius.
— Schlesinger
(Bild: rxau, Flickr CC Lizenz)