Salafiten in Gaza
Die schlechte Nachricht (Teil 1) ist:
Nachdem Hamas-Führer Ismael Haniya in einem bemerkenswert dämlichen Schritt die Tötung von Osama Bin Laden als “Ermordung” eines “heiligen Kriegers” (assassination of a holy warrior) bezeichnet hat, haben nun auch radikal-islamistische Salafiten im Gazastreifen gegen das demonstriert, was mutmaßlich mit Bin Laden passiert ist.
Dutzende Demonstranten hielten Bilder des ehemaligen Führers von Al Quaida hoch und drohten dem Westen und vor allem den USA mit Vergeltungsakten.
Die gute Nachricht (Teil 1) ist:
In Gaza leben rund 1,5 Millionen Menschen. Was bedeuted eine Demonstration von 2 oder 3 Dutzend Menschen? Die Antwort liefert die “statistische Normalverteilung”. Bei 1,5 Millionen Menschen kann es schlicht nicht anders sein als dass sich ein paar finden, die extreme Haltungen einnehmen (gleich, zu welchem Aspekt). Bemerkenswert wäre es daher eher, wenn sich in Gaza keine zwei Dutzend Leute finden ließen, die Bin Laden verherrlichen. Ist es daher überhaupt eine Information wert, über eine derartige Demonstration zu berichten so wie es z.B. die Haaretz tut?
Die gute Nachricht (Teil 2) ist:
Hamas ist gegen diese Demonstration vorgegangen. Ein Grund dafür ist die zuweilen auch gewalttätige Konkurrenz von Salafiten und Hamas in Gaza. Den Salafiten zufolge ist Hamas gegenüber Israel zu nachgiebig. Ein anderer Grund mag darin bestehen, dass Haniya der Welt eine Korrektur zu seiner waghalsigen Äußerung über Bin Laden signalisieren möchte.
Salafiten in Deutschland
Die schlechte Nachricht (Teil 2) ist:
Salafiten gibt es auch in Deutschland. Leider erfährt diese fundamentalistische Gruppierung durchaus Zuspruch, weil sich Rattenfänger wie Pierre Vogel publikumswirksam darstellen und ihnen dabei von unseren Quoten-Junkies à la Kerner, Plasberg usw. gerne ein hübsches Podium bereitgestellt wird.
Vor Leuten wie Vogel und vielleicht mehr noch vor seinen Anhängern darf man sich durchaus ein wenig fürchten:
Vogel schwadroniert in diesem Video ein bisschen über Darwinismus und belustigt seine Zuhörer mit ein paar gequälten Witzchen. Dabei ist doch nichts, mag man sagen. Er predigt keinen Hass, mag man sagen.
Ich denke dieser Mann ist ein Radikaler mit enormem Gewaltpotenzial, der sich große Mühe gibt den Friedfertigen zu mimen. Bei Vogel muss ich immer an diese Monster aus dem Bruce Willis-Film “Das Fünfte Element” denken, die trotz oder wegen ihrer Unterbelichtung immer gewaltbereit sind, und sich deshalb zur Tarnung immer verkleiden. Leider bricht ihre wahre Natur immer wieder aus der Verkleidung hervor, weshalb man sie doch recht schnell erkennen kann:
Aktuell wollte Vogel in Frankfurt ein Totengebet für Bin Laden sprechen, woran ihn die Kommunalverwaltung gehindert hat. Das ist gut so.
Das fünfte Element im Film ist übrigens die Liebe. Davon mag Vogel auch sprechen. Aber er sind in seinem Fall nur Worte. Sein Element ist eher das Feuer. Damit spielt er so gerne.
— Schlesinger
Leseempfehlung zum Geisteszustand des Pierre Vogel: ZEIT Blog (J.Lau)
Photomontage: T.A.B.