Pirat Claus-Brunner ist im Grunde ein Terrorist

Gerwald Claus-Brunner, Berliner Abgeordneter der Piratenpartei, hat Post bekommen. Von Charlotte Knobloch. Der ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Claus-Brunner hat offenbar ein Palästinensertuch getragen. Im Parlament. Das gefällt Frau Knobloch nicht. Gar nicht.

Daher mahnt sie den jungen Piraten in einem offenen Brief an und klärt ihn und zugleich die Öffentlichkeit darüber auf, ihm sei

die besondere Bedeutung dieses Tuches nicht in letzter Konsequenz bewusst.

Es handelt es hierbei nicht nur um ein Symbol der Befreiungsbewegungen in der Dritten Welt und der solidarisierenden westlichen Linken.

Ein Palästinensertuch steht zugleich unmissverständlich für Nationalismus, bewaffneten Kampf und Anti-Zionismus.

Bewusst oder unbewusst:

Mit dem Tuch signalisiert sein Träger eine nationale, anti-jüdische Gesinnung und Sympathie für Gewalttätigkeit im Kampf gegen die westliche Modernität.

Ob Sie wollen oder nicht, solange Sie dieses Tuch tragen, bringen Sie damit auch Einverständnis und Unterstützung des Kampfes gegen Israel und die Juden zum Ausdruck.

Schwerere Geschütze kann man kaum auffahren.

Nur: Die einschlägige Textstelle in der “Argumentation” Frau Knoblochs lässt sich mühelos umkehren.

Man stelle sich vor, der Pirat würde ein Tuch mit dem Davidstern tragen. Dann könnte einer auf folgenden Einwand kommen:

Es handelt es hierbei nicht nur um ein Symbol der zionistischen und anti-arabischen Bewegungen der kapitalistischen Welt und der solidarisierenden westlichen Konservativen.

Ein Tuch mit dem Davidstern steht zugleich unmissverständlich für Nationalismus, Militarismus und Anti-Arabismus.

Bewusst oder unbewusst:

Mit dem Tuch signalisiert sein Träger eine nationale, anti-arabische Gesinnung und Sympathie für die militärische Unterdrückung palästinensischer Selbstbestimmung

Ob Sie wollen oder nicht, solange Sie dieses Tuch tragen, bringen Sie damit auch Einverständnis und Unterstützung des Kampfes gegen arabische Selbstbestimmung und gegen Muslime zum Ausdruck.

So ein Text wäre derselbe Stuß wie das von Frau K. gesagte.

Pirat & Terrorist

In aller Kürze ist Claus-Brunner – so er weiterhin das Palituch tragen sollte – aus Sicht von Frau Knobloch:

  • antisemitisch
  • gegen Israel
  • für Gewalt
  • gegen westliche (moderne) Werte

oder zusammengefasst: ein Terrorist.

Denn das sind sie doch, die Palästinenser, nicht wahr Frau Knobloch?

Dem “klugen jungen Mann” gibt Frau K. zum Trost mit auf den Weg es gebe “keinen Zweifel, dass Sie eindeutigere und weniger missverständliche Accessoires finden werden, um Ihre politische Grundhaltung zu artikulieren.”

Wie wär’s mit einem faulen Ei? Ein Wurf mit so einem Accessoire wäre sicher vollkommen unmissverständlich. Es würde dabei gar nicht die politische Grundhaltung artikulieren, sondern einfach nur die Aversion gegen dummes, aufwiegelndes Geschwätz.

— Schlesinger

PS.: Vielleicht kann mans nur mit bissigem Humor nehmen, wie die FR: “Ein Debattenbeitrag, der viele ernste Fragen aufwirft: Symbolisiert der bayerische Trachtenhut nicht auch eine verdächtige Abneigung gegen die westliche Modernität, bewusst oder unbewusst, irgendwie?”
Und der Kommentator “Wohlstandsrentner” meint dort “Mit ihrer kühnen Soziologie eines Kleidungststückes sollten sie [Fr. Knobloch] die Synagoge im Kibbuz lassen. Wenn ich jetzt im Herbst meinen Tweedsakko anziehe unterstütze ich damit nicht die verbotene Fuchsjagd in England. Also verehrte Frau Knobloch, Nebbich.”

Hier ein Interview mit Claus-Brunner, der partout nicht wirkt wie einer der Gewalt befürwortet oder gegen Israel hetzt:

https://www.youtube.com/watch?v=jeoktElBwK8

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