Nach dem Comeback von Franz Müntefering ist es nun also raus –
Frank-Walter Steinmeier ist Kanzlerkandidat und Franz Müntefering neuer Parteichef.
Da sich offensichtlich die Freude darüber in der Blogosphäre doch ziemlich in Grenzen hält (lediglich ironische Abgesänge auf den zurückgetretenen Kurt Beck sind hier und da zu lesen), sage ich es einmal ganz deutlich:
ICH FREUE MICH !!
Das schreibt der Blogger Roman Möller auf angenehm frische Art und ich stimme ihm zu.
Warum?
Sozi bin ich allenfalls zwischendurch. Aber ich anerkenne die seltene Spezies von überzeugten Politikern, die ihrer Politik aus Überzeugung und mit Leidenschaft, Augenmaß und Können nachgehen. Die Werte haben statt zu behaupten, sie hätten welche. Denen es um Politik geht, nicht um Karriere.
Denen habe ich schon immer Respekt gezollt, auch wenn ich mit der jeweiligen Partei nicht unbedingt übereinstimme.
Das sind Schwerkaliber wie Schmidt, Adenauer, Schumacher, Dehler, Brandt, Genscher, Wischnewski, Strauß, Wehner, Fischer, Geissler, ….
Schwerkaliber in diesem Sinne ist zweifelsfrei auch Franz Müntefering.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Andere, furchtbar viele andere vergeuden zuviel Energie auf das morgendliche Wundern vor dem Spiegel, wie weit sie es bloß gebracht haben, und auf die enorme Energie, die sie tagüber darauf verwenden müssen, diesen Zustand aufrecht zu erhalten:
Die Söders, die Brüderles, die Pofallas, Altkanzler Kohl (der so gar nicht der Vereinigungskanzler ist, als der er in den Geschichtsbüchern steht), Kurt Beck (der mir charakterlich immer als eine Art Wiedergänger von Kohl vorkam), Andrea Nahles, Kanzlerin Merkel (doch nur eine Technikerin des Machterwerbs und -erhalts, gut gelernt vom Dicken aus der Pfalz) …
Die politischen Schwergewichte scheinen auszusterben. Überzeugungen und Werte sind ewig-gestrig. Heute zählen Populismus, Umfragewerte und – besser – Algorithmen.
Das wird seinen Preis fordern, fürchte ich.
— Schlesinger
Bild: Michaelangelos Narziss (Wikipedia, gemeinfrei)
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