Da mochten die Anhänger der von Iran finanzierten Hisbollah “ihren” Präsidenten Ahmadinedschad gefeiert und seinen Konvoi mit Rosenblüten, Bonbons und Reis beworfen haben, als er vor wenigen Tagen zu einer Visite im Libanon war.
Und doch sind die arabischen Palästinenser, auf deren Seite sich der persische Präsident stets lautstark polternd stellt, wenig überzeugt vom starken Mann aus Teheran:
Farraj Wazaz, 48, ein Palästinenser der 12 Jahre in israelischen Gefängnissen verbracht und einen kleinen Laden in der Altstadt von Jerusalem hat, meint:
Ahmadinejad is using the Palestinian people as a way to increase his own influence in the region, because, you know, the Americans are very weak right now.
The problem with all this is, he doesn’t really care about the Palestinian cause.
Ein paar Meter vom Laden Wazaz’ entfernt sehen sich ein paar Männer auf dem Fernsehsender der Hisbollah, Al Manar, die Übertragung der gemeinsamen Pressekonferenz von Libanons Staatspräsident Suleiman und Ahmadinedschad an. Amin Shoreim, 40, meint lapidar:
To be honest, I don’t care, I really don’t care.
The benefit of this visit is going to whom? I really don’t know. I really don’t care.
Einseitige Liebe ist immer etwas tragisches. Ist das der Dank dafür, nachdem der Iraner wieder und wieder gegen Israel hetzt und den Palästinensern sogar vorhersagt, dass sie Israel dereinst hinwegfegen würden?
Ach! Wie jammervoll muss sich Ahmadinedschad tief im Innern fühlen angesichts palästinensischer Lieblosigkeit.
Aber nein. In Wahrheit sieht es ganz anders aus.
Längst kursieren Verschwörungstheorien, nach denen Ahmadinedschad ein bezahlter Spion des Mossad ist. Denn wer nimmt den größten Schaden angesichts der extremen und kriegerischen Töne Ahmadinedschads gegen Israel? Zweifellos die Palästinenser.
Denn die von der Welt wahrgenommene Botschaft lautet: Seht nur, welche Freunde die Palästinenser haben! Wer sich für deren Sache stark macht: Die Hamas (von der ägyptischen moslemischen bruderschaft finanziert), die Hisbollah im Libanon (vom Iran finanziert) und schließlich der persische Hitler Ahmadinedschad (vom Iran finanziert?).
Was könnte Israel lieber sein…? Schon clever, dieser Mossad. Jetzt verstehen Sie, warum Ahmadinedschad immerzu lächelt. Aber das muss unter uns bleiben!
— Schlesinger
Photo 1: www.kremlin.ru. / Wiki CC Lizenz
Photo 2: Handyaufnahme des Autors (Mossad-Kantine, Tel Aviv, Juni 2009)
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PS.: Nur der zweite Teil dieses Beitrags ist Satire.