Lassen Sie mich das ganz klar sagen: Es gibt so eine Politik nicht.
Eine israelische Politik, um Furcht in der palästinensischen Bevölkerung zu erzeugen?
So etwas gibt es nicht.*
Diese Beteuerung stammt von Yigal Palmor, der bis August 2014 Sprecher des israelischen Außenministeriums war.
Palmor reagierte damit auf Anschuldigungen, Israel würde in den besetzten Gebieten systematisch eine Politik der Einschüchterung betreiben und Gewalt gegen Kinder anwenden.
Gerard Horton sieht das anders. Horton ist australischer Bürger und Anwalt. Die bedrückende Lage der Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten hat ihn dazu bewogen nach Israel zu gehen. Er arbeitet als Anwalt in Menschenrechtsfragen und sitzt dazu als Beobachter in Gerichtsverfahren des Militärs.
5jährige, 9jährige, 12jährige Kinder verhaftet, verhört, mißhandelt
Die Vorwürfe Hortons und einer ganzen Reihe weiterer Menschenrechtler bis hin zu UNICEF gehen weit. Sie beziehen sich vor allem auf die immer öfter angewendete Methode der israelischen Armee, palästinensische Jugendliche und Kinder mitten in der Nacht zu verhaften, sie in Militärgefängnisse zu verschleppen, zu verhören, zu bedrohen, zu schlagen, in Einzelhaft zu sperren und im Extremfall sexuell zu mißbrauchen.
Es gibt keine israelische Politik der Einschüchterung?
Horton kommt aufgrund seiner zahlreichen eigenen Beobachtungen zum Ergebnis, dass es sehr wohl eine systematische Politik von Furcht und Schrecken gibt:
Es ist genau diese Politik der Einschüchterung, die das israelische System der Besatzung so effektiv macht, mit relativ wenigen Soldaten vor Ort; das ermöglicht eine verhältnismäßig kostengünstige Besatzung.**
Gods own country
Warum gibt es die israelische Besatzung?
Weil das besetzte Westjordanland, das im jüdisch-biblischen Sprachgebrauch Judäa und Samaria heißt, das Land ist, das Gott seinem Volk gegeben hat.
So jedenfalls sehen es viele Juden und allen voran die radikale Siedlerin Daniela Weiss. Sie tritt seit Jahrzehnten unermüdlich für die Besiedlung ein und versichert dabei den Palästinensern mit unerschütterlich arrogantem Lächeln, dass sie auf diesem Land nichts zu suchen haben.
Sehen Sie dazu den Bericht des australischen Senders ABC / 4corners (in englisch, aber die meisten Sprecher sind sehr gut verständlich).
— Schlesinger
“As a former Israeli soldier who served in Hebron, the largest Palestinian city in the West Bank, I can say first-hand that it is not a model of coexistence, but rather of segregation.” Yehuda Shaul https://t.co/Tu1rSx2S44
— JewishVoiceForPeace (@jvplive) 17. Mai 2019
* Let me say this very clear, there is no such policy. A policy to create fear? There is no such thing.
** It is that intimidation that makes this [israeli] system so effectively work, with relatively few soldiers on the ground, and quiete so it makes a relatively cost-effective occupation