Israels notorischer Außenminister Avigdor Lieberman hat in einem Schreiben an die Außenminister des Nahostquartetts die Palästinensische Autonomiebehörde scharf kritisiert und dazu aufgefordert Neuwahlen durchzuführen.
Die Autonomiebehörde unter Präsident Mahmoud Abbas sei ein korruptes, despotisches Regime, stehe dem Frieden im Weg und versuche Israel mit legalistischen und diplomatischen Mitteln (sic!) in der Welt zu schaden:
The Palestinian Authority is a despotic government riddled with corruption.
[…] an obstacle to peace […]
[…] we see a rise of Palestinian activity against Israel in the diplomatic and legal arenas […]
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Lieberman selbst steht seit jahren unter massivem Korruptionsverdacht:
Israel’s attorney general has announced that the foreign minister, Avigdor Lieberman, will be indicted on corruption charges but will be allowed a standard final hearing before he is charged.
Lieberman, a hardline member of Binyamin Netanjahu’s cabinet, has been under investigation on various charges for years.
The attorney general’s office said Lieberman would be indicted on charges of
fraud [Betrug],
breach of trust [Untreue],
aggravated fraud [Betrug in schweren Fällen],
money laundering [Geldwäsche] and
harassing a witness [Einschüchterung eines Zeugen].
Kurzum: Das volle Programm eines Schwerkriminellen.
Dass die palästinensische Führung in der Westbank dann auch noch versucht Israel mit Rechtsmitteln und Diplomatie beizukommen (anstelle von Gewalt?) ist nach Auffassung von Lieberman das Letzte.
Andererseits: Erwartet man vom ehemaligen moldawischen Türsteher etwas anderes?
Und Guido Westerwelle nennt ihn seinen “persönlichen Freund”.
— Schlesinger
Photo: francediplomatie (Flickr CC Lizenz)