In der Not frißt der Teufel Fliegen. Die Not scheint groß zu sein für den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman, da er seinen Diplomaten angeraten hat, eine Aufnahme von 1941, die den arabischen Großmufti von Jerusalem Haj Amin al-Husseini in Berlin neben Adolf Hitler zeigt, gegen Kritiker der israelischen Besiedlung Ost-Jerusalems zu verwenden.
Tatsächlich wurden zwischen dem Großmufti und NS-Deutschland Verhandlungen über die Zustände nach einer deutschen Besatzung Palästinas geführt. Immerhin stand Rommels Nordafrikakorps bereits vor Alexandria, und die Eroberung des britisch besetzten Palästinas stellte das nächste Ziel dar.
Dem Großmufti gehörte das Gebäude im arabischen Teil Jerusalems, auf dessen Gelände die israelische Stadtverwaltung nun 20 Wohnungen plant.
Ob allerdings der Hinweis, dass ein arabischer Führer mit Nazideutschland paktierte, heute dazu herhalten kann, Israel bei einer völkerrechtswidrigen Politik aus der Kritik zu nehmen, darf mehr als angezweifelt werden.
Vielmehr drängt sich der Verdacht auf, hier wird von einem grobschlächtigen Politiker namens Lieberman Diplomatie mit dem Holzhammer betrieben.
— Schlesinger
(Photo: Huffington Post)