Kein Spiel, sondern bitterer Ernst steckt hinter einem App, das die amerikanische Organisation “Americans for Peace Now” für itunes und iphone zur Verfügung stellt.
Mit dieser Applikation kann man den “Fortschritt” des jüdischen Siedlungsbaus in der Westbank verfolgen.
Die Einstellungen des Apps lassen sich konfigurieren, so dass man sich zum Beispiel auch anzeigen lassen kann, ob sich eine Siedlung in einem Oslo-Gebiet A, B oder C befindet (A = unter voller palästinensischer Verwaltung, B = unter gemischter Verwaltung, C = unter israelischer Verwaltung).
Bemerkenswert sind die Kommentare, die amerikanische Nutzer des Apps auf der Seite von Apple hinterlassen:
– It would also be nice to see where terrorist rockets have landed in Jewish civilian areas. Thanks!
– This app is great helps me to decide where to settle.
– I am thinking of moving to one of the settlements and the maps are so helpful and accurate! Thanks to you the decision is MUCH easier as I can choose faster.
I will forward it to my friends.– This is our promised land (not by Muchamad but by God). Lets go Israel!
Zynische Preisschild-Politik der Siedler
Während die aktuelle Runde der Friedensgespräche zwischen der israelischen Regierung und der Palästinensischen Autonomienbehörde mehr stockt als vorangeht, machten radikale jüdische Siedler einmal mehr klar, was sie von einer möglichen Einschränkung des Siedlungsbaus halten.
Seit längerem verfolgen sie dazu eine gewaltsame sogenannte “Preissschild-Politik” (price tag).
Dabei wird palästinensisches Eigentum geraubt oder zerstört oder werden Personen angegegriffen. Solche Aktionen sollen der in Siedlungsfragen ohnehin sehr liberalen israelischen Regierung klar machen, dass jedes Nachgeben gegenüber den Palästinensern oder gegenüber Washington seinen Preis hat.
Vergangenen Sonntag haben Siedler aus dem Gush Etzion Siedlungsblock (südlich von Jerusalem) die Moschee eines kleinen arabischen Dorfes bei Bethlehem in Brand gesteckt. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen herbeieilenden Bewohnern und den Siedlern. In der Regel bleiben solche Aktionen seitens der israelischen Behörden “mangels Beweisen” ungesühnt.
— Schlesinger
Grafik: APN (https://map.peacenow.org/)