Bush war nie richtiger Soldat, aber so viel hat er in seiner Zeit als Nationalgardist gelernt: Man muss immer auf die richtige Tarnung achten.
Also ließ er letztes Jahr seinen Oberkommandierenden General Petraeus vor dem Kongress aussagen, wie es um die Lage im Irak bestellt sei. Daraufhin konnte sich Bush zurücklehnen und im Brustton der Überzeugung sagen ‘Schaut, was der Profi dazu sagt, und achtet nicht darauf, was die Laien dazu sagen’.
Damit kam er so gut durch, dass dieses Schauspiel wiederholt wird. Wieder sagt Petraeus aus und fordert nun eine “Pause” beim Abzug aus dem Irak, da sich die Erfolge einstellen würden. Ohnehin scheint der Irakkrieg eine einzige Erfolgsstory zu sein.
Die Öffentlichkeit nimmt es hin und John McCain kommt diese Empfehlung ohnehin sehr entgegen. Er ist für ein langfristiges Engagement.
Erst die “Welle” (“surge”, für den Truppenaufbau in 2007), dann die Pause. Wie im Wellenbad. Und tatsächlich, seit Beginn an schwimmen die USA in Sachen Irak.
— Bigdaddy
Bush said Gen. David Petraeus will “have all the time he needs” to consider when more American forces could return home.
Petraeus soll darüber bestimmen, wann und wie die Truppen zurück kehren? Das ist eine politische Bankrotterklärung. Seit wann gibt das Militär dem Regierungschef die politschen Ziele vor? Das hat zuletzt Hindenburg gegenüber Kaiser Wilhelm II. praktiziert.
Auch Verteidigungsminister Robert Gates hat alle Hoffnung aufgegeben, noch in diesem Jahr auf eine reduzierte Truppenstärke von 100.000 zu gelangen:
The decision to accept Army Gen. David H. Petraeus’s plan to halt withdrawals after the extra combat brigades that were sent last year depart in July means that Bush probably will bequeath his successor a force [seinem Nachfolger eine Truppenstärke hinterlassen] about as large as it has been for most of the past five years. Defense Secretary Robert M. Gates said he has given up hope of scaling back to 100,000 troops in Iraq by the end of 2008, and Ambassador Ryan C. Crocker indicated that he expects the war to last several more years.
(Photo: Paul von Hindenburg)