Der deutsche Baustoffkonzern HeidelbergCement AG ist seit August 2007 mit der Übernahme der israelischen Firma Hanson in Israel vertreten.
Über diese hundertprozentige Tochtergesellschaft mit Sitz in Ramah Gan bei Tel Aviv betreibt HeidelbergCement nahe des palästinensischen Dorf Az-Zawiya in der besetzten Westbank einen Steinbruch.
Die abgetragenen Baustoffe fließen vollständig in die israelische Bauindustrie und werden unter anderem für den Bau von Siedlungen verwendet.
Der Steinbruch liegt allerdings auf palästinensischem Land, welches den ursprünglichen Landbesitzern aus dem Dorf Az-Zawiya geraubt wurde.
Den Landwirten wurde damit ihre gesamte Lebensgrundlage entzogen.
Wie die Generaldelegation Palästinas in Berlin mitteilt macht HeidelbergCement sich mit diesen Geschäften nicht nur moralisch, sondern auch politisch und völkerrechtlich schuldig.
Einerseits handelt die Firma bewusst gegen die Politik der Bundesregierung, die wiederholt dazu ausrief, Handlungen zu unterlassen, die die Aussichten auf einen eigenständigen Staat Palästina gefährden können.
Andererseits steht der Abbau der palästinensischen Ressourcen konträr zu der Vierten Genfer Konvention und dem humanitären Recht.
Nach den Regeln des Völkerrechts dürfen Ressourcen in einem besetzten Gebiet nicht zugunsten des Besatzers ausgebeutet werden.
Auch die Europäische Union positioniert sich hier eindeutig.
Sie erklärt ausdrücklich, dass sie die seit 1967 von Israel vollzogenen einseitigen Veränderungen innerhalb der besetzten Gebiete nicht anerkennen werde.
Von palästinensischer Seite wird bereits geprüft, inwiefern HeidelbergCement juristisch zur Verantwortung gezogen werden kann. Gerade ein Konzern, der in seinem Unternehmerprofil für soziale Verantwortung wirbt, sollte sich an die völkerrechtlichen Leitlinien halten und Bemühungen um einen Frieden im Nahen Osten nicht mit illegalem Raubbau untergraben. Insbesondere die natürlichen Ressourcen und die uneingeschränkte Verfügbarkeit darüber, sind unabdingbar für den Aufbau des zukünftigen Staates Palästina.
Quelle: Saarländische Online Zeitung
In einer Klage vor dem Obersten Israelischen Gerichtshof fordert die israelische Anwaltsvereinigung “Yesh Din” (deutsch: “Es gibt ein Recht”) die zu HeidelbergCement gehörende Firma und andere israelische Betreiber von Steinbrüchen im besetzten Gebiet auf, den Abbau im Westjordanland einzustellen.
“Es handelt sich hier um Plünderung. Denn die Westbank ist ein besetztes Gebiet. Eigentümer der natürlichen Ressourcen ist das palästinensische Volk”, so die Begründung von Anwalt Michael Sfard in “Panorama”
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Der wirtschaftlich angeschlagene Heidelberger Konzern hat aktuell ein Zwischenhoch:
Den höchsten Wochengewinn erzielte die Aktie des Bauzulieferers HeidelbergCement (5,1 Prozent). Diese Positiventwicklung kam relativ überraschend, schließlich […]
scheint die Firma nicht nur in Palästina zwielichte Geschäfte zu betreiben:
Die EU-Kommission hat am Freitag ein Ermittlungsverfahren gegen ein mutmaßliches europaweites Zementkartell gestartet.
Der Schritt erfolgte zwei Jahre nach Razzien unter anderem beim Schweizer Zementriesen Holcim und den deutschen Unternehmen HeidelbergCement und Dyckerhoff.
Sich selbst sieht Heidelbergcement so:
Wir bauen auf die drei Pfeiler einer nachhaltigen Entwicklung:
Ökonomie, Ökologie und gesellschaftliche Verantwortung.Wir streben eine langfristige, von Verlässlichkeit und Integrität geprägte Kundenbeziehung an.
Unsere Informationspolitik ist transparent, wahrheitsgetreu und verantwortungsbewusst.
Jemand sollte dem Juristen und Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernd Scheifele sagen, dass er seine Leitlinien überarbeiten lassen sollte.
Landraub, Ausbeutung und Mittäterschaft in einer illegalen Besatzung haben wenig mit dem gemein, was seine Firma gerne für sich in Anspruch nehmen möchte.
— Schlesinger