Kurz nach dem Beschluss des UN-Teilungsplanes für Palästina am 29. November 1947 began der arabisch-jüdische Bürgerkrieg.
England war zu dieser Zeit noch Mandatsmacht in Palästina. Weder Araber noch Juden wollten England herausfordern, also beschränkten sich beide Seiten auf eine Art Abnutzungskrieg.
Im April 1948 gingen die zionistischen Milizen in die Offensive, und machten sich an die Umsetzung des “Plan D“. Die Araber Palästinas sollten systematisch nicht nur aus den Städten und Gebieten gejagt werden, die laut Teilungsplan für die Juden vorgesehen waren, sondern auch aus weiteren Gebieten.
So fielen unter anderem Tiberias, Haifa und Jaffa in jüdische Hände, noch bevor die Engländer abzogen.
Mehrfach kam es seitens der jüdischen Kämpfer zu Massakern – nicht nur in Deir Jassin -, zu Mißhandlungen und vereinzelten Vergewaltigungen. Plünderungen waren an der Tagesordnung. Die arabischen Dörfer wurden oft vollständig dem Erdboden gleich gemacht.
Mit der Ausrufung des Staates Israel am 14. Mai 1948 begann der zweite, der “offizielle” Teil des Krieges der Araber gegen die Juden Palästinas und die jüdische Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung.
Die Vereinten Nationen entsandten Graf Folke Bernadotte als Unterhändler, um einen Waffenstillstand zu verhandeln.
Ende Mai wurde ein erster Waffenstillstand vereinbart, der am 11. Juni in Kraft trat und 29 Tage halten sollte.
Während dieser Zeit bemühten sich beide Seiten trotz der Auflage, den status quo nicht zu verändern, um Waffenkäufe und Verbesserung der eigenen strategischen Position.
Ermordung Folke Graf Bernadotte
Graf Bernadotte legte einen Plan vor, der den ursprünglichen UN-Teilungsplan ändern sollte.
Bernadotte dachte an eine jüdisch-arabische Föderation anstelle von zwei unabhängigen Staaten. Das hätte die Ausrufung des Staates Israel rückgängig gemacht. Auf jüdischer Seite machte er sich damit keine Freunde.
Für die extremistischen Gruppen unter ihnen wurde Bernadotte zum Feind. Daran änderte sich auch nichts, als Bernadotte einen zweiten Plan vorschlug, der die Eigenstaatlichkeit Israels nicht infrage stellte.
Am 17. September 1948 wurde Bernadotte in Jerusalem von einem Kommando des Lechi – auch LHI oder Stern Gang genannt – erschossen. Den Auftrag hatte eine kleine Führungsgruppe des Lechi erteilt, zu der auch Jitzchak Schamir gehörte. Schamir wurde später Ministerpräsident Israels.
In einem Kommentar zum Attentat schrieb die Palestine Post zwei Tage später:
Die Gewohnheit, fortgesetzt in militaristischen Kategorien zu denken ist nur schwer abzulegen.
Die Gewohnheit bitterer Feindschaft ist nur schwer abzulegen.
Die Gewohnheit sich zu rächen korrumpiert den Rächer so lange, bis er sein eigenes Opfer wird.
Die Post fährt fort die Schandtat zu beklagen, um dann zu einem optimistischen Ausblick zu kommen:
Am Ende wird Ruhe sein, und Freundlichkeit, und Heilung:
Zeitungs-Collage:
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