Der Schriftsteller und überzeugte Zionist Arthur Koestler hat den israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948/49 in seinem Buch “Versprechen und Erfüllung” in lebendigen Bildern beschrieben.
Wer Freude an chauvinistischen Schilderungen des Arabers hat, kommt bei der Lektüre des mal lakonischen, mal kriegsfrohen Buchs nicht zu kurz:
Sonntag, 6. Juni, Tel Aviv
Wir passieren die Kreuzung Tulkarem – Natanya.
Einige Dörfer entlang der Straße sind noch immer von Arabern bewohnt.Einige von ihnen arbeiten sogar noch auf den Feldern; eine kleine gebeugte arabische Frau verkauft aus einem Korb auf ihrem Rücken Orangen an jüdische Soldaten. […]
Aber nicht mehr lange. Ein paar Wochen später werden arabische Typen anfangen aus diesen Dörfern auf jüdische Lastkraftwagen zu schießen, die auf der Straße vorbei kommen; die jüdische Armee wird die Dorfbewohner zusammen treiben, ihre Häuser sprengen, und die jungen Männer in Internierungslager stecken; während dessen schnüren die Alten ihre Matratze und einen Kaffee-Pott auf den Esel, die alte Frau wird den Esel an der Leine führen, und der alte Mann wird auf dem Esel hocken, eingewickelt in seine Keffiya, und versunken sein in seinen einsamen Traum von der verloren gegangenen Chance, seine jüngste Enkelin zu vergewaltigen.
[Die Araber Palästinas] haben sich sowohl vom Ersten wie auch vom Zweiten Weltkrieg ferngehalten, weil ihre Interessen nicht berührt waren; dieses mal auch [1948], und sie wären wohl geneigt diesen Kampf unter den Juden und den benachbarten arabischen Fürsten ausfechten zu lassen – um vielleicht am Ende dazu zu stoßen um ein wenig zu plündern und zu morden, so wie es Brauch ist in diesen Kreisen.
Merkwürdig, wie Koestler sich gedanklich erwärmte an der Vorstellung, die Araber seien erdenklich schlecht: feige, ehr- und vaterlandslos, dazu Plünderer und Vergewaltiger. Dabei scheint fest zu stehen, dass Koestler ein Vergewaltiger war: mehrfach!, dazu klein von Statur und dem Alkohol sehr zugeneigt.
Koestler, der Literat von Weltruhm, der genau so über die Araber herzog wie Leon Uris das getan hat in seinem Millionen-Bestseller Exodus.
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Cit. aus: Arthur Koestler, Promise and Fulfilment, London 1983, p. 200, 208 (Übers. Schlesinger)