Netanjahus gute alte Strategie

Israel will sich langsam aus Gaza zurückziehen. Viele Tunnel der Hamas wurden zerstört, und auch sonst bleibt nach 28tägigem Dauerbombardement nicht mehr viel übrig, das sich zu treffen lohnen würde.

Hat der Krieg, in dem eine der modernsten und schlagkräftigsten Armeen der Welt auf einen weit unterlegenen Gegner und dessen Zivilbevölkerung eingedroschen hat, irgend etwas zur Sicherheit Israels beigetragen? Etwas beigetragen für eine mögliche diplomatische Lösung des Konflikts?

Nein.

Die Vorsitzende der Meretz, Zahava Galon, hat eine treffende Analyse formuliert:*

Ein einseitiger Rückzug ohne ein Waffenstillstandsabkommen, der eine Perspektive für diplomatische Verhandlungen beinhalten sollte, ist nur eine Rückkehr zu Netanjahus guter alter Strategie:

Ein beherrschbarer militärischer Konflikt gerade so lange wie es keine Friedensverhandlungen gibt.

Statt die moderaten palästinensischen Kräfte zu stärken, statt im Rahmen von Waffenstillstandsverhandlungen zu handeln, die Druck auf Hamas ausüben würden, und statt sich klar zu machen, dass die Straße nach Gaza durch Ramallah führt [d.h. über Palästinenserpräsident Abbas], verweigert die Regierung Netanjahu den diplomatischen Prozess und stärkt dadurch die Hamas anstatt sie zu schwächen.

* A unilateral withdrawal without a cease-fire agreement, which would include an outline for diplomatic negotiations, is a return to Netanjahu’s good old strategy: controlled military conflict, just as long as there are no peace negotiations. Instead of bolstering the moderate Palestinian forces, and operating within the framework of cease-fire talks that put pressure on Hamas and instead of internalizing that the road to a solution in Gaza passes through Ramallah, the [government is] rejecting the diplomatic process and as such, strengthening Hamas rather than weakening it.

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