Demnächst werden in der Westbank zwei neue Buslinien eingesetzt.
Sie sollen palästinensische Arbeiter der Region Qualqilia nach Tel Aviv und zurück bringen.
Die Besonderheit: Diese Busse sind ausschließlich für Palästinenser gedacht. Oder umgekehrt: Die bislang verkehrenden Busse dürfen nur noch von Israelis benutzt werden. Jüdische Siedler hatten sich mehrfach beklagt, mitfahrende Palästinenser seien ein Sicherheitsproblem.
In letzter Zeit wurden Palästinenser mehrfach am Einsteigen in öffentliche Busse gehindert oder zum Aussteigen gezwungen. In manchen Fällen wurden ihnen die Pässe abgenommen. Sie mussten kilometerlang zur nächsten Station zurücklaufen.
Aus dem Ministerium für Tranport kommt die Erklärung, die neuen Linien würden den Service verbessern und im übrigen der Verbesserung des Verhältnisses zwischen Palästinensern und Israelis dienen:
will contribute to the improvements of services, for the betterment of Israelis and Palestinians as one
Da kann man an die Erklärung des früheren südafrikanischen Ministerpräsidenten Hendrik Verwoerd denken, der süß lächelnd das Gute an der Rassentrennung pries. Sie befördere das gut Nachbarschaftliche (“good neighborliness”)
Nur ein Gutes hat die Sache: Die Fahrpreise für die neuen Verbindungen sind deutlich niedriger als zuvor. Ob das allerdings die fortschreitende Tendenz zur Segregation wett macht kann man bezweifeln.
— Schlesinger