Israels Premier Netanjahu versucht das Problem der jüdischen Siedlungen in der arabischen Westbank herunterzuspielen. Immerhin hat er einen zehnmonatigen Siedlungsstopp verhängt, der jedoch unlängst zu Ende ging.
Aber es gebe eine rote Linie, hat Netanjahu mehrfach erklärt. Das natürliche Wachstum der Siedlungen dürfe von niemandem begrenzt werden.
Wer könne den Familien in den Siedlungen verbieten Nachwuchs zu bekommen und entsprechend Wohnraum zur Verfügung zu stellen? Das, so der israelische Premier gegenüber dem damaligen deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, käme einer ethnischen Säuberung gleich. Netanjahu ging Steinmeier gegenüber offenbar noch weiter und zeichnete das dramatische Zerrbild einer “judenreinen” Westbank.
Wie es um das “natürliche Wachstum” in Wirklichkeit bestellt ist, zeigt eine israelische Dokumentation:
Die Dokumentation ist zwar vom Juli 2009, aber man kann davon ausgehen, dass die darin gezeigten schleichenden Vorgänge unverändert gültig sind.
Fazit zur Lage vor Ort:
– es wird wie im richtigen Leben fleissig weitergebaut: es darf gerne ein größeres Haus, ein größeres Grundstück, eine bessere Lage sei
– es wäre eigentlich viel Wohn-Leeraum vorhanden den man nutzen könnte
– man nimmt in den Siedlungen gerne weitere Einwanderer aus dem Ausland bzw. dem israelischen Kernland auf
“Natürliches Wachstum” ist lediglich ein Feigenblatt.
— Schlesinger