Ein palästinensisches Paar hat Hochzeit gefeiert. Im palästinensischen Westjordanland. Wie auf fast jeder arabischen Hochzeit waren viele Gäste anwesend.
Juden auf einer arabischen Hochzeit?!
Diesmal war eine Sache anders. Unter den vielen arabischen Gästen waren auch vier Juden. Siedler aus einer nahe gelegenen Siedlung.
Anscheinend wurden sie von arabischen Kollegen mitgebracht, mit denen sie zusammen in einer Autowerkstatt arbeiten.
Einige Gäste haben mit ihren Handy Videos gefilmt. Rasch hat sich die Neuigkeit mit den jüdischen Gästen auf einer arabischen Hochzeit bis zur Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) herum gesprochen.
Dort war man so empört, dass man den Bürgermeister der Gemeinde gefeuert hat. Bürgermeister Radi Nasser ist der Vater des Bräutigams. Er wußte anscheinend nichts von den jüdischen Gästen, und hat sich sogleich davon distanziert etwas mit der Einladung zu tun zu haben. Wobei gar nicht feststeht, ob die Juden eingeladen oder einfach nur von Anderen mitgebracht wurden. Die PA meinte, jüdische Gäste auf einer palästinensischen Hochzeit widerspreche allen nationalen Werten. Echt jetzt? Das ist klassischer Faschismus.
Die Hamas hat noch radikaler als die PA reagiert und den Vorgang wüst kommentiert: Die unerwünschten Siedler seien feige und hätten eine verabscheungswürdige Tat begangen. Diese Stellungnahme ist so blöde, dass sie unfreiwillig komisch ist.
Die politischen Stellungnahmen der PA und der Hamas sind völlig unangemessen. Denn auf einem länglichen Video sieht man, wie alle zusammen tanzen und singen, Araber und Juden. Und niemand der umstehenden arabischen Hochzeitsgäste scheint sich daran zu stören.
Politiker auf arabischer wie jüdischer Seite werden nicht müde zu betonen, wie sehr sie sich um Frieden bemühen.
Die politischen Reaktionen zu dieser Hochzeit zeigen, das das oft nur eine Lüge ist.
Denn wo sollte Frieden anfangen, wenn nicht zwischen den Menschen?
— Schlesinger
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