Es soll eine Karikatur sein, die das vermutlich schreckliche Schicksal der jungen Demokratiebewegung in den arabischen Ländern zeigt.
Aber ich kann mich nicht gegen den Eindruck wehren, dass hier nur eine allzu gängige Geisteshaltung aus Israel wiedergegeben wird.
Im Westen sieht man mit großem Wohlwollen auf die Demokratiebewegungen in Ägypten, Tunesien, dem Jemen und Bahrain. Nicht ohne schlechtes Gewissen, denn man hat den Despoten allzu lange den Hof gemacht und sich der Illusion hingegeben, damit etwas für die Stabilität zu tun.
In Israel sieht man das anders.
Dort hält man an der alten Überzeugung fest, dass nur die Diktatoren die (israelfeindliche) – muslimische Masse im Zaum halten kann.
Das kleine Wesen namens Demokratie sieht der israelische Karikaturist der konservativen Jerusalem Post sogleich bedroht vom stets niederträchtigen Araber:
Wer muss angesichts solcher bösartigen Karikaturen nicht an ähnlich konstruierte Abbildungen im “Stürmer” denken, dem antisemitischen Hetzblatt der Nazis? Dort wurde Verunglimpfung mit exakt denselben Methoden betrieben.
Würde man auf solche Machwerke in gewissen Blogs stoßen oder meinetwegen auf der Homepage von Israel Beitenu, der radikalen Partei des Außenministers Avigdor Liebermann, könnte man leichtfertig darüber hinweg sehen. Aber in der angesehenen Jerusalem Post? Sehr bedenklich.
— Schlesinger
Karikatur: Jerusalem Post / Textbearbeitung T.A.B.