Es steht nichts persönliches zwischen Netanjahu und Obama, meinte Verteidigungsminister Ehud Barak nach seinem Besuch in Washsington. Ein geringer Trost für den israelischen Ministerpräsidenten.
Seit der Rede Obamas in Kairo sieht sich der bedrängt. Stopp der Siedlungen und Rückzug auf die Grenzen vor 1967, so die Erwartungshaltung.
Netanjahu scheint sogar zu glauben, dass es Obama auf eine Konfrontation mit Jerusalem ankommen lässt, um der arabischen Welt entgegen zu kommen. Hinter dem unguten Verhältnis wähnt man in Israel die beiden wichtigsten Berater Obamas, David Axelrod und Stabschef Rahm Emanuel.
Hatte man bei der Ernennung des israelischstämmigen Emanuel reflexartig gemutmaßt, der würde in gemeinsamer Sache mit der israelischen Lobby AIPAC Obama in Sachen Israel gefügig machen, hat sich nichts davon bewahrheitet. Emanuel machte in den USA Karriere, wurde reich und ist seit langem ein Weggefährte Obamas. Er ist an an einem ruhigen Nahen Osten interessiert, nicht an einer USA, die einseitige Freundschaften pflegt.Dass er gegenüber Obama “totally loyal” ist, zeigt sich offenbar in diesen Tagen, zum Mißfallen Jerusalems.
— Schlesinger