Wäre es nach Schimon Peres gegangen, dem stets konzilianten “elder statesman” Israels, dann herrschte in Palästina längst Frieden.
Nur: Es ging oft nach Peres.
Das Leben von Schimon Peres war ein Segen für alle, die sich nach Frieden sehnen.
Bill Clinton hat das gerade getwittert, und so oder so ähnlich werden die meisten den nun verstorbenen Schimon Peres sehen.
Peres stand sein Leben lang im Dienst Israels: Als junger Bursche schon leitender Zivilbeamter im Verteidigungsministerium, später Verteidigungs-, Finanz- und Außenminister, dann Ministerpräsident und zuletzt Staatspräsident.
Oslo !
Peres war in den neunziger Jahren eine der Hauptfiguren in diesem viel gepriesenen Friedensprozess.
Er hat den Glauben an einen Frieden in Palästina nach Kräften befördert.
Er hat auf dem Rasen des Weissen Hauses Palästinenerpräsident Arafat die Hand geschüttelt.
Er hat dafür den Friedensnobelpreis bekommen, zusammen mit Arafat und seinem damaligen Ministerpräsidenten Rabin.
Was für eine Hoffnung, die damals aufkam! In Israel war sie enorm, in den Palästinensergebieten war sie auch da, und die westliche Welt fieberte auch ein wenig mit.
Nur war diese Hoffnung ganz ohne Grund. Oslo war seitens Israels nie ein Friedensprozess. Es war die Einschläferung eines Friedensprozesses: Verhandeln statt handeln. Bis in alle Ewigkeit: Verhandeln. Wer verhandelt zeigt sich friedenswillig.
Wer zum Verhandeln höfliche Miene zeigt, konziliant ist, sich weltmännisch gibt, dezent zu scherzen versteht, sich immer mit einem wohlwollenden Lächeln präsentiert: Dem glaubt man, im Westen allemal.
Der deutsche Außenminister Steinmeier sagte gerade, Peres’ Verdienste um Israel liessen sich kaum ermessen.
Doch, sie lassen sich ermessen.
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