Ursprünglich sollte der 1. Zionistische Kongress in München stattfinden. Die Israelitische Kultusgemeinde München wollte diesen Kongress aber nicht, da sie seitens der Obrigkeit Nachteile fürchtete.
Herzl beschloß daraufhin, den Kongress nach Basel zu verlegen.
Trotzdem schrieb er einen Brief an die Bayerische Regierung, um deren Haltung zu einem möglichen Münchner Kongress in Erfahrung zu bringen.
In diesem Brief liefert Herzl eine
Definition für Zionismus
Der Zionismus will die Judenfrage in friedlicher Weise lösen, u. zw. durch Besiedlung Palästinas mit Juden, unter Zustimmung der Mächte, nach erfolgter Verständigung mit der Kaiserlich Türkischen Regierung.
Der Zionismus ist selbstverständlich eine vollkommen gesetzliche Bewegung und will seine menschenfreundlichen Ziele nicht anders als unter der wohlwollenden Aufsicht der Regierungen verfolgen.
Festzuhalten ist: Herzl interessierte sich nur dafür, die Groß- und Mittelmächte für seinen Plan zu gewinnen. Er ignorierte die “Araberfrage” ebenso wie die meisten anderen Zionisten. Dass Palästina nicht menschenleer war, kümmerte Herzl im Grunde nicht. Inwieweit der Zionismus “menschenfreundliche Ziele” verfolgen konnte, indem er Menschen ignorierte – die Araber Palästinas – sei dahingestellt. Immerhin: Damals wurden diese Menschen nur ignoriert.
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Photo: Theodor Herzl (Wikipedia, gemeinfrei)
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— Schlesinger (@nahostkonflikt) 13. Juli 2015