Alle Medien und Pundits (Experten) stimmten in dieses Mantra ein: Kommt vor der Wahl ein verheerender Terroranschlag oder ein neuer Krieg, würde das dem mutmaßlichen Kriegshelden John McCain nutzen.
Das mochte vor einem halben Jahr vielleicht noch zutreffend gewesen sein. Damals war das Bild des “erfahrenen” John McCain noch unbeschädigt und das des “unerfahrenen” Barack Obama noch nicht revidiert.
Spätestens aber seit der Finanzkrise, als McCain Hals über Kopf nach Washington eilte, um die Nation zu retten – was ihm gründlich mißling – wurde für die Amerikaner erkennbar, dass es nicht so gut aussieht mit dem Krisenmanagement McCains.
Dennoch hält sich offenbar bis heute die Vorstellung, beim Wähler gäbe es eine Art Alarm-Knopf, den man nur drücken müsste, und schon flüchtet sich das verängstigte Wahlvolk hinter den breiten Rücken McCains.
Und so kann man annehmen, dass auch der amerikanische Wähler im Laufe des Wahlkampfs und dem damit verbundenen “screening” der Kandidaten emanzipierter wurde und nicht mehr wie ein Pavlow’scher Hund auf einfache Reize reagiert.
Ist denn auf gar nichts mehr Verlaß?
— Schlesinger
(Grafik: flyoverstates)
Links: ABC, HuffingtonPost, CNN, Guardian, BBC, WP