Der frühere israelische Ministerpräsident Yitzhak Schamir gab in einem unvorsichtigen Moment preis, wie er den “Friedensprozess” in Wirklichkeit geführt hat und ihn weiter geführt hätte, wäre er 1992 wiedergewählt worden:
Ich hätte die Verhandlungen über palästinensische Autonomie für weitere zehn Jahre geführt, und in der Zwischenzeit hätten wir eine halbe Million Leute [gemeint waren jüdische Siedler in der arabischen Westbank].
Das ist sehr schmerzhaft für mich, in den kommenden vier Jahren nicht in der Lage zu sein die Besiedlung von Judäa und Samaria voranzutreiben, um damit die demografische Revolution abzuschließen.
Vor der Abwahl von Schamir fanden die sogenannten “Washingtoner Gespräche” statt. Darin verhandelten Israelis und Palästinenser über erste Ansätze für eine palästinensische Autonomie, wie sie im Vertrag von Camp David 1979 gefordert wurde.
Die schrittweise Einführung einer palästinensischen Autonomie war 1979, in den israelisch-ägyptischen Verhandlungen nach dem Yom-Kippur-Krieg, vereinbart worden.
Natürlich haben nicht alle Premierminister Israels so offen wie Schamir gesagt, wie sie in Wahrheit mit der Frage der Selbständigkeit für Palästinenser umgehen.
Benjamin Netanjahu, der amtierende Ministerpräsident, handelt freilich ganz genau nach der Maxime Jitzchak Schamirs.
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Photo: Israel Government Press Office (Wikipedia CC Lizenz), derived from Flickr
Zitat-Quelle: New York Times