Antarktis kühlt merklich ab

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Das Forschungsschiff Polarstern des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung förderte Unerwartetes zutage:

Nach jahrelanger Erwärmung  hat sich die antarktische Tiefsee merklich abgekühlt. Mehr noch: Die antarktische Eisfläche hat ihre bislang größte Ausdehnung angenommen.

Das hört sich überaus erfreulich an.

Das wird die Klimawandel-Skeptiker jubeln lassen. Wie immer werden sie die unangenehmen Bestandteile solcher Forschungsergebnisse ausblenden.

Zum einen steht keineswegs fest, ob es sich hierbei um eine Trendwende oder um eine temporäre Erscheinung handelt:

Ob der kalte antarktische Sommer einen neuen Trend einleitet oder nur ein „Ausrutscher“ war, wird mittels autonomer Messbojen in den nächsten Jahren weiter verfolgt.

Zum anderen wurden besorgniserrende Messergebnisse anderer Art festgestellt:

Im Rahmen des GEOTRACES Projekts haben die Wissenschaftler die geringsten Eisenkonzentrationen gefunden, die je im Ozean gemessen wurden.

Da Eisen ein essentielles Spurenelement für das Wachstum von Algen ist und Algen Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen, ist die Eisenkonzentration ein wichtiger Parameter vor dem Hintergrund der  Diskussion, inwieweit die Ozeane als Kohlenstoffsenke fungieren können.

Mit anderen Worten: Wenig Eisen – weniger Algen – weniger CO2-Aufnahme durch die Meere.
Unklar ist, was die niedrigen Eisenkonzentrationen verursacht.

Von der anderen Seite des Globus,  aus der Arktis, kommen weniger erfreuliche Nachrichten, meldet National Geographic:

In addition to heating up faster than almost anywhere else on the planet, the Arctic has gotten wetter and snowier because of global warming, according to a new study.

The extra precipitation [die zusätzlichen Niederschläge an Süßwasser] could freshen ocean water in the Arctic and North Atlantic, researchers say, which might disrupt the so-called ocean conveyor belt [was die Unterbrechung des Golfstroms zur Folge haben könnte], a current that runs through the Atlantic and carries warm water northward from the Equator.

— Mark

(Photo: AWI / Polarstern)
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