Jüdische Amerikaner sollten Präsident Trump fürchten.
Juden sollten Trump fürchten
In der ersten Fernsehdebatte gegen Herausforderer Joe Biden weigerte sich Trump, sich von der offen rassistisch-militanten Miliz der “Proud Boys” abzugrenzen.
Im Grunde ging Trump weiter: Vor dem Hintergrund der jüngsten Rassenunruhen in den USA – verursacht durch mutmaßlich rassistisch motivierte Tötungen von Schwarzen durch weiße Polizisten – forderte der Präsident die Proud Boys dazu auf sich zurückzuhalten, aber “bereit zu sein” (“stand back, stand by”).
Bereit zu sein für was? Für den Kampf gegen die vermeintliche Linke.
Die “Linke” fängt für Trump allerdings nicht bei der “Antifa” an, sondern bei den Demokraten und ihrem Präsidentschafts-Kandidaten Joe Biden.
Die Proud Boys haben die Äußerung Trumps als präsidiale Unterstützung angesehen.
Die Anti-Defamation Liga beschreibt die Proud Boys so:
Frauenfeindlich, islamfeindlich, feindselig gegenüber Transsexuellen, und Einwanderern.
Einige Mitglieder verfechten weiße rassistische und antisemitische Ideologien und/oder arbeiten mit weißen rassistischen Gruppen zusammen.
Ist das nicht die perfekte Beschreibung für Donald Trump?
Donald Trump beschreibt sich – wie immer mit einem Superlativ – als den “am wenigsten antisemitischen Menschen auf der Welt” (I am the least anti-Semitic person that you’ve ever seen in your entire life.).
Trump bedient anti-semitische Stereotype
Im wirklichen Leben sieht es anders aus. Trump unterstellt amerikanischen Juden nicht wirklich loyal gegenüber den USA zu sein, weil sie ja auch loyal gegenüber Israel sein müssten. Das ist ein ebenso alter wie beliebter Vorwurf seitens fragwürdiger Regimes, unliebsame Gruppen anzuprangern.
Trump bedient sich auch alter antisemitischer Stereotype wie dem des geldgierigen Juden: Deshalb seien so viel von ihnen im Immobiliengeschäft und darin so erfolgreich.
O-Ton Trump vor einem jüdischen Publikum:
Viele von Euch sind im Immobiliengeschäft tätig, denn ich kenne Euch sehr gut.
Ihr seid brutale Killer, keine netten Leute.
Trump meinte das wohl als eine Art Macho-Kompliment “unter Männern” oder “Machern” (wie er sich selbst sieht). Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Äußerung herabwürdigend ist.
Trump nannte amerikanische Neo-Nazis “nice people”. Er umgibt sich mit radikal-evangelikalen Predigern wie Robert Jeffress and John Hagee, die für ihre notorisch antisemitischen Auswürfe berüchtigt sind.
Mary Trump, Psychologin und Nichte des Präsidenten, meinte unlängst in einem Interview, dass ihr Onkel Donald Trump zuhause das N-Wort ebenso nutzen würde wie antisemtische Anfeindungen.
Mary Trump ergänzte dazu:
Ich denke das sollte niemanden überraschen, wenn man bedenkt, wie virulent rassistisch er heute ist,
Donald Trump ist ein unberechenbarer Psychopath.
Außer radikalen Rechten kann ihm niemand trauen.
— Schlesinger
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