Entgegen den juengsten Versuchen John McCains, sich von Praesident George W. Bush abzusetzen, hat er just dessen seit langem stark kritisiertes Programm zum Abhoeren von Inlandsgespraechen befuerwortet.
Damit stellt sich McCain nicht nur hinter ein hart an Illegalitaet operierendes Programm, sondern duerfte daran interessiert sein, die damit verbundene ausserst fragwuerdige Rechtstheorie der “immanenten praesidialen Befugnisse” fuer sich selbst in Anspruch zu nehmen, sollte er Prasident werden:
[…] Mr. McCain believed that the Constitution gave Mr. Bush the power to authorize the National Security Agency to monitor Americans’ international phone calls and e-mail without warrants [ohne richterlichen Beschluss], despite a 1978 federal statute that required court oversight of surveillance.
A top adviser to Senator John McCain says Mr. McCain believes that President Bush’s program of wiretapping without warrants was lawful, a position that appears to bring him into closer alignment with the sweeping theories of executive authority pushed by the Bush administration legal team.
Praesident Bush hat seit dem 11.September als “Kriegspraesident” besondere Vollmachten in Anspruch genommen. Als Begruendung dienten stets die von seinem Rechtsbuero entwickelten Gutachten, die aus der Verfassung besondere “immanente Vollmachten” fuer den “commander-in-chief” interpretierten.
Dass sich McCain hinter die mit dieser Theorie verbundenen Massnahmen stellt, laesst ahnen, dass er als Praesident davon Gebrauch machen wird.
Im Januar 2006 hatte sich McCain noch mit Furor gegen das Abhoerprogramm gestellt:
Bush Does Not Have “The Legal Authority To Engage In These Warrantless Wiretaps”
Die Zeiten aendern sich. Der Mann will Praesident werden und von Bush nicht nur dessen Amt, sondern auch dessen erworbene Machtfuelle erben.
— Schlesinger