UPDATE 15.06.2008:
“Afghanistans Präsident Hamid Karsai hat damit gedroht, im Kampf gegen die Taliban Truppen ins benachbarte Pakistan zu entsenden. Sollten die Rebellen weiter Angriffe aus Pakistan heraus in Afghanistan verüben, habe sein Land ein Recht auf Selbstverteidigung, sagte Karsai.”
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Das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und Pakistan ist seit langem labil. Der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus war nie ein Kampf zweier natürlicher Verbündeter. Pakistans Präsident Musharaf musste zu diesem gemeinsamen Gang förmlich genötigt werden oder wäre selbst auf der Liste der Feinde geraten.
Seit Beginn der pakistanischen Staatskrise sind die Risse in der Zwangsgemeinschaft nicht mehr zu übersehen.
Am gestrigen Mittwoch schließlich führte ein Militärschlag der US Luftwaffe in Afghanistan im Grenzgebiet zu Pakistan versehentlich zu 11 toten pakistanischen Soldaten. Man wollte mehrere Taliban-Stellungen attackieren und traf aus Versehen eine Stellung der pakistanischen Armee.
In anders gelagerten Fällen würde Bedauern ausgesprochen und angenommen. Nicht aber beim derzeitigen Verhältnis.
Der Sprecher der pakistanischen Armee sprach von einem “grundlosen und feigen Angriff“. Man Armee werde sich gegen Aggressionen zu wehren wissen.
Und: Der Angriff habe “die Grundlage der Zusammenarbeit untergraben”. Regierungschef Yousuf Raza Gilani verurteilte den Vorfall “entschieden” als “Aggression” der US-geführten Truppen in Afghanistan.
So sprechen keine Verbündete, sondern Feinde.
Es wäre eine Katastrophe für die Sicherheitslage in Afghanistan, würde Pakistan das Lager wechseln.
— Bigdaddy
(Photo: pingnews.com)