Obwohl die außenpolitische Weltreise von Barack Obama von Kommentatoren überwiegend als erfolgreich bewertet wurde, hat sie ihm zur allgemeinen Überraschung in den Umfragen keinen Vorteil gebracht.
Über mehrer Wochen lagen die beiden Bewerber John McCain und Barack Obama in den Umfragen gleichauf.
Nun hat sich erstmals wieder ein deutlicher Abstand zugunsten von Obama gebildet. Mittelt man die Ergebnisse von mehreren der großen Umfrageinstitute, so kommt man auf das Verhältnis von knapp 47 zu 42 Prozent (Quelle: RealClearPolitics, zum Vergrössern anklicken):
Auch in den Medien hat sich das Klima für Obama weiter verbessert. Inzwischen scheint selbst das dem Medienmogul Rupert Murdoch gehörende und deutlich dem konservativen Lager zugeneigte Wall Street Journal Gefallen an Obama zu finden:
The underreported economic news of the week [~ die wichtige, aber am wenigsten beachtete ökonomische Nachricht der Woche] is that Barack Obama favors a stronger dollar.
Even better, he thinks a stronger greenback would help to reduce oil prices. […]
We don’t know who is whispering in Mr. Obama’s ear about the dollar, but he’s on to a rich political vein [Wir wissen nicht, wer Barack Obama hier einflüstert, aber er ist jedenfalls auf eine ergiebige politische Goldader gestoßen].
Americans know instinctively that something is wrong when the Canadian loonie is worth more than the greenback [= Dollar].
Over to you, John McCain. [Jetzt Sind Sie an der Reihe, John McCain]
Selbstverständlich hat ein starker Dollar für die Volkswirtschaft der USA auch seine Schattenseiten. Die derzeit schwächelnde Wirtschaft und mit ihr die vom schwachen Dollar profitierende Exportwirtschaft dürfte von dieser Idee nicht beeindruckt sein. Dem Wähler indessen wird es gefallen, hat er doch – wie weite Teile der Binnenwirtschaft – am stärksten unter den gestiegenen Energiepreisen zu leiden, auch wenn der Ölpreis in jüngster Zeit etwas nachgegeben hat.
— Schlesinger