Alaska ist das Saudi-Arabien Nordamerikas. Kein Staat der USA lebt so üppig vom Öl wie Alaska.
Sage und schreibe 80 Prozent des Staatshaushalts werden aus Erlösen der Ölproduktion bestritten.
Aus dem nördlichsten Bundesstaat stammen 20 Prozent des Ölbedarfs der Vereinigten Staaten.
Gouverneurin Sarah Palin musste sich bis Juli vergangenen Jahres, als der Preis pro Barrel Öl auf astronomische 144 Dollar gestiegen war, wie eine Goldfee vorkommen.
Nachdem der Ölpreis unter 40 Dollar gefallen ist, dürfte sich bis zum Ende des Haushaltsjahres (30.06.2009) eine Budgetlücke von 1,5 Milliarden Dollar auftun. Eine beachtliche Summe angesichts eines Budgets von 2,8 Mrd. Dollar für das laufende Jahr.*
Es besteht jedoch keinerlei Anlass zur Sorge. Alaska hat sich in den fetten Jahren eine großzügige Reserve in Höhe von 6,6 Mrd. Dollar angelegt, auf das es im Notfall zurück greifen kann.
Und trotzdem gibt sich Gouverneurin Palin ganz als fiskalisch konservative Republikanerin und hat einige Sparmaßnahmen verkündet.
Sie möchte eine Budgetkürzung von 268 Mio. Dollar, die jedoch auf keinen großen Enthusiamus gestoßen ist. Bei 200 der 268 Mio. handelt es sich nicht um Ausgabenkürzungen, sondern lediglich um eine Einnahmeverschiebung: Es sind Steuerstundungen für Öl- und Gasfirmen, die nun nicht gewährt werden sollen. Des weiteren hat sie einen Einstellungsstop für alle Behörden verhängt.
Alaska hält nichts vom Klimawandel
Nimmt man die üppigen Einnahmen aus dem Ölgeschäft und die Segnungen eines besonderen Staatsfonds namens “Alaskan Permanent Fund“, aus dem Alaska jährlich Teile seiner Öleinnahmen an seine 680.00 Einwohner in Höhe von zuletzt 3.200 Dollar ausschüttet, kann man erahnen, warum sich Sarah Palin als ausgemachte Klimawandel-Skeptikerin präsentiert.
Gouverneur in Alaska zu sein muss in Zeiten der Wirtschaftskrise der Traumberuf der meisten übrigen Politiker sein. Nur schade, dass es gerade Palin ist.
— Schlesinger
* Zum Vergleich: New York hat einen Haushalt in Höhe von rund 60 Mrd. Dollar