Ankunft – Flughafen – Parkhaus
Have a nice day!
Was mich bei jedem Besuch in denUSA auf’s Neue erstaunt, sind die zahlreichen Service-People, die überall herumstehen.
Das beginnt schon beim Austeigen aus dem Flugzeug, wo ein halbes Dutzend Schwarzer mit Rollstühlen angetreten ist, um Gehbehinderte zu transportieren. Für unseren Flieger wird aber nur einer gebraucht, was vermuten läßt, daß die ganze Mannschaft nicht extra für uns aufgestellt wurde, sondern immer aufmarschiert.
Auf dem Weg zur Immigration stehen dann noch zahlreiche Leute in etwas schäbigen hellbraunen Uniformen, meist Frauen, die einfach nur mit den Armen rudern und „bitte alle nach links gehen“ rufen oder eine Ansage wie „Transit geradeaus, Immigration nach rechts“ wiederholen.
Ein Schild oder ein Tonband hätten dieselbe Funktion. Aber hier denkt man etwas anders: Da ist erstens der Service-Gedanke, daß der Kunde (oder Bürger) sich rundherum – persönlich – bertreut fühlen soll, und zweitens gibt es trotz des ganzen Aufwandes immer wieder Leute, die tatsächlich in die falsche Richtung laufen und dann höflich, aber bestimmt zurück gepfiffen werden.
Auch vor den zahllosen Schaltern der Immigration steht ein ganzes Rudel dieser braun uniformierten Hilfskräfte, die mit viel „action“ die Fluggäste auf die wenigen Warteschlangen verteilen und ständig umsortieren, anscheinend um eine optimale Verteilung zu gewährleisten. Mein Eindruck ist allerdings ehr, daß dies aus purer Langeweile geschieht – man kann als professioneller „Herumsteher“ ja nicht einfach untätig herumstehen, sondern muß dies mit vollem Einsatz tun.
Jobwunder im Kartenhäuschen
Mit dem Kollegen, der uns abholt und seinen Mietwagen im riesigen Parkhaus abgestellt hat, versuchen wir anschließend, einen Parkschein-Automaten zu finden, aber es scheint keinen zu geben. Etwas ratlos fahren wir schließlich mit dem riesigen Van zum Ausgang, und siehe da: Es gibt keine Automaten, sondern bezahlt wird wie bei einer Mautstelle an Kassenhäuschen an der Ausfahrt. Dort sitzen vier arme – Verzeihung – Schweine in vier Häuschen an vier Durchfahrten und kassieren – in unserem Fall einen Dollar für eine Stunde Parkzeit.
Nun befindet man sich ja nicht in einem Land, in dem Leute, die in einer modernen Industriegesellschaft ja eigentlich zu nichts zu gebrauchen sind, aus purer Fürsorge für solche Jobs bezahlt werden, sondern hier wird immer scharf gerechnet, um den optimalen Verdienst zu erzielen. Es läßt sich also abschätzen, wie wenig jemand verdienen muß, wenn er billiger als die Anschaffung eines Parkautomaten ist.
Jeder, der hierzulande das amerikanische „Jobwunder“ preist, sollte sich fragen, wer wohl zu solch einem „Lohn“ in Deutschland arbeiten würde. Dort gäbe es weder die armseligen Trailer, noch die heruntergekommenen Billighäuser entlang der Stadtautobahn, noch den allerbilligsten Nahrungs-Müll im Billigmarkt, von dem solche Leute in USA leben müssen – sofern sie überhaupt ein Dach über dem Kopf haben.
— laser
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