Barack Obama
hat eine überzeugende Siegserie hingelegt. Alle drei Staaten: Washington, Louisiana und Nebraska, gingen am Samstag auf sein Konto.
In Washington und Nebraska konnte er 68% der Stimmen gewinnen, in Luisiana noch stolze 57 Prozent.
In Washington wählten mit rund 100.000 doppelt so viele Demokraten wie noch im Jahr 2004 – und das war bereits ein starkes Wahljahr.
Am Sonntag kam Maine hinzu, so dass Obama in der Anzahl der insgesamt gewonnenen Delegierten beinahe auf Clinton aufgeschlossen hat.
Bemerkenswert in diesen jüngsten Wahlgängen sind die Abstände, die Obama zwischen sich und Clinton legen konnte.
Entsprechend nervös reagiert man im Clinton-Lager: Die langjährige Beraterin und Wahlkampfmanagerin Patti Solis Doyle wurde durch die ebenfalls langjährige Begleiterin Maggie Williams ersetzt. Der ehemalige Berater im Edwards-Wahlkampfteam Joe Trippi kommentierte, er sehe für das Clinton-Team bis März keinen Sieg mehr.
Das Obama-Team konnte mit diesen Erfolgen noch mehr Fahrt aufnehmen und kann damit der sogenannten “Potamac-Serie” zuversichtlich entgegen sehen. Am kommenden Samstag wird in den Staaten Maryland, District of Columbia und Virginia gewählt.
Präsident Bush
hat sich indessen für den Favoriten der Republikaner, John McCain, ausgesprochen.
Er sei ein guter Konservativer, aber
“er müsse etwas Überzeugungsarbeit leisten, um die Leute zu überzeugen, dass er ein solider Konservativer ist, und ich wäre froh ihm zu helfen, wenn er der Kandidat wird.”
Achtung, John McCain, das könnte eine Drohung – oder schlimmer: eine Falle – sein. Hilfe von George W. Bush in Zeiten, in denen ihn (fast) alle zum Teufel wünschen, kann eine gefährliche Wahlkampfhilfe sein.
Und schon wieder Ronald Reagan: Der Überraschungssieger der GOP in Kansas, Mike Huckabee, verglich seinen Wahlkampf gegen John McCain mit dem des früheren Präsidentschaftskandidaten Reagan gegen Gerald Ford in 1976. Auch damals sein Reagan der Außenseiter gewesen, und heute würden ihn alle lieben.
Karl Rove,
der ehemalige Berater von Bush jr., hat die maximal erlaubte Spendensumme von 2300 Dollar an John McCain überwiesen. Pikant dabei ist, dass Rove als Spezialist für Schmierkampagnen John McCain bei dessen furiosem Wahlkampf gegen George W. Bush in 2000 während der Vorwahl in South Carolina ausgebremst hatte, indem er ihn in Verleumndungskampagnen u.a. seelischer Labilität bezichtigen ließ – mit Erfolg.